130 Kameras und ein Weltrekord

"Matrix"-Fotografie der sichert sich Eintrag ins Guiness Book

2010-10-15 Das Konzept des als "Bullet-Time" oder "Matrix"-Effekt bekannten Spezial-Effektes wurde erstmals im Jahr 1967 in der japanischen Zeichentrickserie "Street Racer" dargestellt. Die erste "echte" Effektszene dieser Art gab es 1976 in dem Film "Der rosarote Panther kehrt zurück" und durch den Science-Fiction-Überraschungshit "Matrix" wurde dieser, sonst nur in der Werbung verwendete Effekt, weltweit bekannt und beachtet. Im Vorfeld der Photokina 2010 hat der adf (Arbeitskreis Digitale Fotografie) mit Sponsoren (u. a. 3D-Viz.com) die größte "Matrix-Effekt" Installation der Welt im Otto-Fotostudio in Hamburg durchgeführt.  (Harm-Diercks Gronewold)

Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf]Bei dem Weltrekordversuch wurden auf einer ringförmigen Alu-Traverse mit 14 m Durchmesser 130 Canon-EOS-Spiegelreflexkameras montiert. Diese schossen gleichzeitig jeweils eine Aufnahme, so dass ein einzelner Moment der Szene aus 130 unterschiedlichen Standpunkten fotografiert wurde. Sieht man sich die Fotos einzeln an, so wird einem nur der jeweils leicht unterschiedliche Bildwinkel auffallen. Werden die Bilder jedoch zu einem Film codiert, so entsteht der Eindruck, dass die Szenerie "eingefroren" wurde. Durch die Rotation entsteht dabei eine neue Dynamik. Um diesen Effekt möglichst "glatt" laufen zu lassen, ist höchste Präzision bei der Ausrichtung der Kameras notwendig, denn schon der kleinste Fehler führt zu unerwünschten Sprüngen im fertigen Film.

Daniela Swoboda vom adf: "Die Größe des Rekord-Rings ist einmalig, genau so wie das Team. Die Installation wurde reibungslos in 15 Stunden aufgebaut. Das Bild entsteht mit einem Klick. Die eigentliche Leistung ist die fehlerfreie Kombination der 130 Kameras und die Bildbearbeitung im Anschluss. Wir wollten mit dem Weltrekord die Möglichkeiten dieser Produktinszenierung ausreizen."

Das Ergebnis (siehe weiterführenden Links) spricht für sich, und alle erforderlichen Dokumente wurden dem "Guiness Book of Records" übergeben, so dass ein Eintrag in das prestigeträchtige Werk der kuriosen und erstaunlichen Weltrekorde nichts im Wege steht. Wie das Ergebnis aussieht, zeigt die interaktive Flash-Präsentation von dem Ergebnis (siehe weiterführende Links).

Wen beim Ergebnis wundert, dass die Bewegung in einer Ebene und mit sichtbaren "Schritten" vollzogen wird, dem sei gesagt, dass ein Setup, wie es bei dem ersten der drei "Matrix"-Filme eingesetzt wurde, eine nochmals komplexere Sache war. So wurde dort sogar eine kurze Bewegung eingefangen und die Übergänge der einzelnen Kameras per 3D-Software geglättet und die Hintergründe im Computer berechnet. Der erste Teil der Matrix-Trilogie nutzte 120 digitale Spiegelreflexkameras, um das Material für die spektakulären Aufnahmen zu schießen. Im zweiten und dritten Teil der Serie wurden unterschiedliche Aufnahmegeschwindigkeiten und die Verlegung des Kameraaufbaus in alle drei Dimensionen realisiert. Laut Aussage des Produzenten Joel Silver wird aber nie wieder jemand eine solch komplexe Szene versuchen, da diese einfach zu teuer würde. Heutzutage sind vom Computer erstellte Protagonisten so überzeugend, dass lieber diese benutzt werden, als auf ein teures mechanisches Setup zurückzugreifen.

Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf] Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf] Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf]
Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf] Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf] Weltrekordversuch Matrix-Effekt adf [Foto: adf]

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Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.