Heilverfahren

Leica M8 überwindet "Kinderkrankheiten"

2006-11-27 Wie die Beherrschung aller "Feinheiten" der digitalen Bildaufbereitung auch renommiertesten und qualitätsbewusstesten Firmen Kopfzerbrechen bereiten kann, zeigt der aktuellste Fall, bei dem Leicas digitale Wechselobjektiv-Sucherkamera M8 mit einigen "Kinderkrankheiten" zu kämpfen hat. Leica hat dabei zwar schon unterschiedliche Lösungen parat (u. a. eine, welche die "stationäre" Behandlung der Kamera voraussetzt), aber einige davon grenzen schon an die Not- bzw. Bastellösung. Der "Maßnahmenkatalog" von Leica ist jedenfalls breit gefächert.  (Yvan Boeres)

Leica M8 [Foto: Leica] So kämpft die erst seit Ende Oktober 2006 lieferbare Leica M8 gleich mit mehreren Problemen, gegen die Leica unterschiedliche Lösungen anbietet. Betroffen ist immer die Bildqualität, wobei man schon genauer hingucken muss, um die bemängelten Bildfehler zu erkennen. Doch gerade Leica-M-Besitzer sind extrem qualitätsfixiert, und so ist ihnen dann auch relativ früh aufgefallen, dass manche der mit der M8 gemachten Bilder u. U. streifenförmige Bildstörungen aufzeigen. Wie dem auch sei: Wer glaubt, solche Bildstörungen auf seinen Bildern gefunden zu haben und eine M8 besitzt, die vor dem 27. November das Leica-Werk verlassen hat, kann sich auf der Leica-Website registrieren, worauf der Kundenservice sich mit dem besorgten Kunden in Verbindung setzen soll, um einen Termin für die Behebung dieser Bildstörungen zu vereinbaren. Betroffene Kameras werden dann kostenlos von Leica repariert (den uns vorliegenden Informationen zufolge gehen die getroffenen Maßnahmen über das hinaus, was der Benutzer selbst durch ein Firmware-Update bewirken könnte); spätere Lieferungen der M8 sollen bereits ab Werk entsprechend korrigiert sein.

Bestenfalls als Lösungsansatz oder als "Bastellösung" kann man hingegen Leicas Angebot bezeichnen, mit der Farbwiedergabe der M8 unzufriedenen Kunden zwei UV/Infrarot-Sperrfilter im Durchmesser ihrer Wahl zu schenken. Tatsächlich kämpft die M8 – wie erste Tests es bescheinigen – mit z. T. starken Farbabweichungen; was laut Leica auf die Infrarotfilterung zurückzuführen ist. So habe man den Infrarot-Sperrfilter vorm CCD-Sensor zur Aufrechterhaltung der Schärfe- und Kontrastleistung der Leica-Objektive bewusst dünn bzw. schwach ausgelegt, und da man kameraseitig nicht wirklich etwas an diesem Umstand ändern will, bleibt dem M8-Besitzer nichts anderes übrig, als mit der objektivseitigen Filterlösung von Leica vorlieb zu nehmen. Wer einen solchen Filter auf sein Objektiv aufschraubt, kann jedenfalls die Empfindlichkeit für Infrarotlicht verringern und zumindest einen Teil der Farbabweichungen (z. B. Magentastich auf schwarzen Synthetik-Textilien) korrigieren; eine besonders elegante Lösung ist das aber unserer Meinung nach nicht.

Die Auslieferung der Filter beginnt ab Anfang Februar 2007. Um die beiden kostenlosen UV/IR-Filter zu erhalten, wird man gebeten, sich ab dem 6. Dezember 2006 unter Angabe seiner Adresse und der Seriennummer seiner Kamera auf der Leica-Website zu registrieren; nach erfolgreicher Registrierung werden einem die Filter zugesandt. In diesem Zusammenhang wird es ab Anfang Dezember (2006) auch eine neue Firmware mit der Versionsnummer 1.10 für die M8 zum Selbstaufspielen geben, welche sich ebenfalls der Verbesserung der Bildqualität widmen soll. Wie das Online-Magazin Photoscala berichtet, soll es noch eine weitere, nicht ganz offizielle, "Beschwichtigungsmaßnahme" von Leica in Form eines Rabattes (30% beim Kauf einer neuen M-Optik) geben; weitere Informationen zu den diversen Leica-Maßnahmen finden unsere Leser weiter unten über die weiterführenden Links.

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