LED-Blitztechnik

LED-Kameraleuchte Micro Pro Hybrid von Litepanels kann blitzen

2010-11-09 Zu den beiden LED-Kameraleuchten Micro und Micro Pro von Litepanels gesellt sich seit Neuestem das Micro Pro Hybrid. Es verfügt wie das Micro Pro über 96 LEDs. Der Clou dabei ist die Blitzfunktion, die zum Dauerlicht hinzukommt. Damit eignet sich das Micro Pro Hybrid für die DSLRs der neuesten Generation mit HD-Videofunktion. Das Dauerlicht setzt die Filmszene ins richtige Licht mit einer konstanten Farbtemperatur von 5.600 Kelvin. Mit der Blitzfunktion kann man die LED-Kameraleuchte auch dort einsetzen, wo nur ein Blitzlicht die nötige Lichtintensität erzeugen kann – z. B. in der Porträtfotografie.  (Daniela Schmid, Benjamin Kirchheim)

Die Technologie des Micro Hybrid Pro basiert auf dem Micro Pro mit seinen 96 LEDs. LED-Kameraleuchte Micro Pro Hybrid mit Blitzfunktion von Litepanels
 [Foto: Litepanels]Auch das Gewicht von 300 g und die Abmessungen von 139 x 101,6 x 38,1 mm entsprechen dem Micro Pro. Um die Blitzfunktion zu nutzen, schließt man ein im Lieferumfang enthaltenes Synchronisationskabel an die Kamera an. Im Blitzmodus erzielt das Gerät eine vierfach gesteigerte Leistung gegenüber dem Dauerlichtmodus. Diese kurzzeitige vielfache Belastung ihrer Nennspannung halten die LEDs aus. Im Einsatz als Dauerlicht senden die LEDs laut Hersteller ein weiches, flimmerfreies Licht mit einer Farbtemperatur von 5.600 Kelvin. Das entspricht Tageslicht. Über einen Dimmer lässt sich das Licht von 100 auf 0 Prozent regeln, ohne die Farbtemperatur zu verändern. Wünscht man eine andere Farbgebung des Lichts, lassen sich die im Lieferumfang enthaltenen Filter für Kunstlicht, Warmlicht und Streufolie im integrierten Filterrahmen der Leuchte anbringen. Vor Verschmoren der Filter braucht man keine Angst haben. Da LEDs als Lichtquelle dienen, entsteht kaum Hitze.

Mit sechs AA-Batterien ist Micro Pro Hybrid rund 1,5 Stunden einsatzfähig. Mit Energizer E2 Lithium-Batterien kann man laut Hersteller eine Betriebszeit von bis zu sechs Stunden erreichen. Die LED-Leuchte lässt sich aber auch ganz normal über ein Kabel ans Stromnetz anschließen. Der Stromverbrauch liegt bei 9 W, was einer erzielten Leistung von 50 Watt entspricht. Leitzahlen werden für die LED-Kameraleuchte nicht kommuniziert. Man erhält lediglich Angaben in Lux. Demnach erreicht die Leuchte bei einer Entfernung von 0,61 m 1.100 Lux, bei 1,22 m 560 Lux und bei 1,83 m sind es noch 300. Micro Pro Hybrid kostet 460 EUR und ist über die Handelspartner von Manfrotto Distribution erhältlich.

Wir konnten das Micro Hybrid Pro einem kurzen Praxistest in der Redaktion unterziehen. Dabei erwies sich die an der Kamera unbedingt benötigte Blitzsynchronbuchse als Manko. Fehlt der Kamera ein solcher Anschluss, kann man ihn allerdings mittels Adapter über den Blitzschuh nachrüsten. Das Dauerlicht ist sehr hell, der Lichtkegel allerdings erwies sich als stark gebündelt. Bei einer Vignettierung bei einer Aufnahme bei 27 mm (KB) mit der LED-Kameraleuchte Micro Pro Hybrid von Litepanels  [Foto: MediaNord]Brennweite von 27 mm (Kleinbild) gibt es mehr als deutliche Abschattungen abseits des Zentrums (siehe Abbildung links). Erst ab etwa 50 mm Brennweite (entspr. Kleinbild) lässt sich die Leuchte sowohl für Fotos als auch für Videos gut einsetzen. Für Porträts ist das kein Hindernis, wohl aber, dass das Licht für das Model sehr grell wirkt, das Arbeiten damit also eher als unangenehm empfindet.

Angenehm überrascht waren wir sowohl von der Farbtemperatur, die über den Regelbereich tatsächlich konstant bleibt, als auch vom Farbsprektrum. So wurde eine Farbtafel nahezu genauso abgebildet wir mit dem internen Blitz der Testkamera (einer Pentax K-5). Die Leitzahlmessungen der Blitzfunktion erwiesen sich durch das extrem stark gerichtete Licht hingegen als anspruchsvoll. Doch selbst bei stärkster Leistung kamen bei der Leitzahl nur Werte von 4-5 heraus, rein visuell blitzen die LEDs mitnichten viermal so hell wie das Dauerlicht, was der Hersteller eigentlich verspricht. Kein Wunder also, dass keine Leitzahl kommuniziert wird, denn diese Leistung schafft selbst der Kamerablitz billigster Einsteigerkameras. Interessant ist übrigens, dass mit dem Helligkeitsregler auch die Blitzleitzahl hoch und runter geregelt werden kann. Alles in Allem eignet sich die Videoleuchte vornehmlich für Videos, wo neutrales Licht ohne Weitwinkel gebraucht wird. Die Blitzfunktion hingegen konnte uns nicht überzeugen.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.

 

Daniela Schmid

Daniela Schmid hat in Augsburg Sprachen studiert, bevor sie nach einem halben Jahr in einer PR-Agentur für IT-Firmen in die Verlagsbranche wechselte. Ab 2004 war sie als festangestellte Redakteurin für die Magazine Computerfoto und digifoto zuständig. Während eines dreijährigen Auslandsaufenthaltes in der Nähe von New York berichtete sie als freie Autorin für digitalkamera.de von der PMA, CES und der PhotoPlus Expo aus Las Vegas und New York und übernahm die Zuständigkeit für die Rubrik Zubehör. Seit 2009 testet sie auch regelmäßig Kameras.