2005-09-20 Markttrends deuten sich weltweit zuerst in den USA an. Daher registrieren Marktforscher aufmerksam, dass sich der Absatz von Digitalkameras in den USA im ersten Halbjahr 2005 abgeschwächt hat, sich aber weiterhin auf hohem Niveau hält (etwa 50 Prozent aller US-Haushalte verfügen inzwischen über eine Digitalkamera). Nach Berechnungen des US-Marktforschungsunternehmens IDC wurden im ersten Halbjahr 2005 auf dem US-Markt 9,7 Mio. Digitalkameras verkauft, das entspricht einem Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Wachstumsraten sanken allerdings gegenüber den Werten des Vorjahres, als der Markt noch um 50 Prozent zulegen konnte. Dazu IDC-Chefanalyst Christopher Chute: "Die Abschwächung beim Wachstum weist auf die generelle Marktreife hin, die IDC für den Digitalkameramarkt prognostiziert hat." Negative Auswirkungen auf das Wachstum auf dem Digitalkameramarkt habe darüber hinaus auch der Boom bei den Handys mit integrierter Kamera, obwohl die Marktforscher in einer jüngeren Untersuchung auch Wachstumsimpulse im DC-Markt durch Handycams festgestellt haben (siehe weiterführende Links unten). Das IDC hält aber weiterhin an seiner Prognose fest, nach der die US-Branche im Gesamtjahr 2005 ein Wachstum von 16 Prozent auf 27 Mio. verkaufte Digitalkameras verzeichnen soll.
Als Marktführer auf dem US-Markt konnte sich nach den IDC-Zahlen im abgelaufenen Halbjahr Kodak behaupten. Der US-Hersteller setzte in der ersten Jahreshälfte 2,15 Mio. Digitalkameras ab und eroberte sich damit einen Marktanteil von 22,1 Prozent. Dicht gefolgt vom japanischen Rivalen Canon, der mit zwei Mio. verkauften Geräten auf einen Marktanteil von 20,6 Prozent kam. Dank deutlich höherer Wachstumsraten von 68,7 Prozent dürfte Canon allerdings in Kürze an Kodak vorbeiziehen. Auf dem dritten Platz rangiert derzeit Sony mit 1,78 Mio. verkauften Kameras und einem Marktanteil von 18,3 Prozent. (Jan-Gert Hagemeyer)