Produktpflege

Kleinbild-Einsteiger-DSLR D610 von Nikon angekündigt

2013-10-08 Knapp ein Jahr nach der Vorstellung der Kleinbild-Einsteiger-DSLR D600 kündigt Nikon bereits deren Nachfolgemodell D610 an. Großartige Neuerungen gibt es bei dieser "seichten" Produktpflege nicht zu verzeichnen. Die 24 Megapixel auflösende DSLR mit dem FX-Format-Sensor verfügt nun über den Modus "Leise Auslösung", die den Spiegel sanfter klappt und eine von 5,5 auf 6 Bilder pro Sekunde gesteigerte Serienbildfunktion. Immerhin hat sich die unverbindliche Preisempfehlung um 200 Euro nach unten bewegt und fällt damit unter die 2.000-Euro-Marke.  (Benjamin Kirchheim)

Erste Händler boten die Nikon D600 direkt bei Markteinführung noch während der Photokina 2012 bereits für knapp unter 2.000 Euro an, derzeit ist sie sogar für weniger als 1.500 Euro zu haben. Damit kommt das Kleinbildformat in den Bereich des Erschwinglichen für ambitionierte Hobbyfotografen. Somit handelt es sich bei der D610 relativ gesehen zwar preislich um ein Einsteigermodell in das Kleinbildformat, aber funktionstechnisch ist sie dennoch anders aufgestellt als eine APS-C-Einsteiger-DSLR wie etwa die Nikon D3200. Bei der D610 verspricht Nikon eine besonders gute Bildqualität, wie es laut Nikon nur im Kleinbildformat möglich ist. Rund 24 Megapixel löst der CMOS-Sensor auf und bietet einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis 6.400, der sich nach unten auf ISO 50 und nach oben auf bis zu ISO 25.600 erweitern lässt. Wie bereits erwähnt, erreicht die Serienbildfunktion nun sechs Bilder pro Sekunde. Der neue leise Aufnahmemodus mit besonders gedämpftem Spiegelschlag steht auch als Serienbildfunktion zur Verfügung, die Serienbildrate sinkt dabei jedoch auf drei Bilder pro Sekunde.

In der D610 kommt bewährte Technologie zum Einsatz, die schon im Profimodell D4 Verwendung fand. Etwa der Bildverarbeitungsprozessor Expeed 3 mit 16 Bit Datenverarbeitung oder das Autofokusmodul Multi-CAM 4800, das über 39 Messfelder und eine hohe Lichtempfindlichkeit bis zu -2 LW verfügt. Selbst Objektive beziehungsweise Objektiv-Telekonverter-Kombinationen mit einer Lichtstärke von F8 lassen sich damit noch automatisch fokussieren. Die Belichtung wird über den 2.016-Pixel-RGB-Sensor erfasst, der sogar Gesichter erkennt und den Autofokus bei der 3D-Motivverfolgung optimal unterstützt. Des Weiteren besteht das Gehäuse auf der Ober- und Rückseite aus einer Magnesiumlegierung, gegen Spritzwasser und Staub ist die D610 genauso gut geschützt wie etwa die D800. 

Videos filmt die D610 maximal in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde. Reduziert man die Auflösung auf HD (1.280 x 720 Pixel), werden zusätzlich 50 und 60 Bilder pro Sekunde erreicht. Praktischerweise kann die Nikon sowohl im FX- als auch im DX-Format filmen, was den Gestaltungsspielraum erweitert (Digitalzoom ohne Auflösungs- und Bildqualitätsverlust). Der Stereoton kann extern über ein angeschlossenes Mikrofon aufgenommen werden, über die Kopfhörerbuchse lässt sich der Ton kontrollieren. Via HDMI kann die D610 Videos sogar unkomprimiert für eine externe Aufzeichnung ausgeben, und zwar ohne die Anzeigen, die auf dem Monitor eingeblendet sind. Darüber hinaus beherrscht die D610 Zeitrafferaufnahmen, wahlweise können die Intervallaufnahmen aber auch als Einzelfotos gespeichert werden.

Ein wenig Einsteigerfeeling kommt bei den Motivprogrammen auf, von denen die Nikon D610 19 Stück bietet. Außerdem verfügt die Nikon über eine eingebaute HDR-Funktion, die automatisch zwei Bilder mit unterschiedlicher Belichtung aufnimmt und zu einer Aufnahme mit erhöhtem Dynamikumfang (mehr Schatten- und Lichterzeichnung) verschmilzt. Die D-Lighting-Funktion ist ebenso an Bord wie Möglichkeiten zur Bildbearbeitung und Bildretusche, etwa das Entfernen roter Augen. Diese können bei Verwendung des internen Blitzgeräts auftreten, über das die D610 verfügt. Über den Blitzschuh lassen sich aber auch externe Systemblitzgerät anschließen, die per i-TTL gesteuert werden.

Auf der Rückseite verfügt die D610 über einen 3,2 Zoll (8,1 Zentimeter) großen Bildschirm mit 921.000 Bildpunkten Auflösung. Er verfügt über eine automatische Helligkeitsregelung. Neben dem Live-View lässt sich auch eine elektronische Wasserwaage (virtueller Horizont) einblenden. Der SLR-Sucher mit Pentaprisma aus Glas deckt 100 Prozent des Bildfeldes ab und vergrößert 0,7-fach. Der Verschluss ist für eine Lebensdauer von mindestens 150.000 Auslösungen ausgelegt und erreicht eine minimale Verschlusszeit von 1/4.000 Sekunde.

Optional lässt sich die D610 mit viel Zubehör ausstatten, etwa einem GPS-Empfänger oder einen WLAN-Modul. Letzteres erlaubt nicht nur die Übertragung von aufgenommenen Fotos, sondern auch die Steuerung der Kamera vom Smartphone oder Tablet aus, wofür man die entsprechende App von Nikon installieren muss, die es für Android und iOS gibt. Mit der optionalen Software Camera Control Pro 2 lässt sich die D610 via USB-Kabel vom PC aus steuern. Bessere Handhabbarkeit im Hochformat dank zweitem Auslöser und Einstellrädern sowie eine längere Ausdauer verspricht der optionale Multifunktionsgriff MB-D14, der wahlweise den Akku EN-EL15 oder sechs Mignonzellen aufnimmt.

Ab Mitte Oktober 2013 ist die Nikon D610 voraussichtlich im Handel erhältlich. Der Preis von knapp 1.950 EUR gilt freilich für die Kamera ohne Objektiv. Das Set mit dem Standardzoom AF-S 24-85 mm 1:3,5-4,5G ED VR kostet bereits 2.500 EUR.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.