IBM Microdrive bietet bis zu 340 MByte Platz für Fotos

1998-09-23 Zu den interessantesten Neuheiten auf der gerade beendeten Photokina gehört dieses Wechselspeicher-Highlight für Digitalkameras und Palmtop-Computer.  (Jan-Markus Rupprecht)

IBM MicrodriveDie Photokina 98 hat ihre Pforten geschlossen. Wir waren für Sie vier Tage vor Ort und werden in den kommenden Tagen an dieser Stelle über die interessantesten Neuheiten berichten. Den Anfang macht ein Wechselspeicher-Highlight für Digitalkameras und Palmtop-Computer, das uns sehr beeindruckt hat. Das IBM Microdrive besitzt zwar nur die Grundfläche einer CompactFlash-Wechselspeicherkarte, ist aber tatsächlich eine winzige Festplatte und entsprechend hoch fällt die Kapazität aus. Die Ausführung mit zwei Köpfen faßt 340 MByte,  während das Modell, das nur eine der beiden Plattenseiten benutzt, entsprechend auf die Hälfte, also 170 MByte, kommt. Die Platte rotiert mit 4.500 Umdrehungen pro Minute und die Technischen Daten können sich für diese winzige Größe durchaus sehen lassen: 15 Millisekunden durchschnittliche Zugriffszeit und eine Datenübertragungsrate von rund 4 MByte pro Sekunde. Dabei wiegt das Microdrive mit 20 Gramm nur so viel wie eine normale Mignon-Batterie. Auf dem Bild sieht man sehr gut, daß die Köpfe – anders als bei einer Festplatte für stationären Einbau – in Ruhestellung neben der Platte "parken". So kann auch unsanfter Umgang keinen Schaden anrichten.

Allerdings war die Technik nicht in der Gehäusehöhe von rund 3 Millimetern der normalen CompactFlash-Karten zu realisieren. Ähnlich wie bei den größeren, aber technisch eng verwandten PC-Cards (PCMCIA) wird es deshalb auch bei CompactFlash künftig mehrere Typen geben. Bei PC-Cards gibt es den Typ I für ultraflache Speicherkarten, den gebräuchlichen Typ II für Speicherkarten und Funktionskarten (Modems, Netzwerkkarten etc.) und den mit 10,5 Millimetern nochmal knapp doppelt so dicken Typ III für Festplatten und Mehrfunktionskarten. Die Schnittstelle ist dabei immer gleich, die Karten unterscheiden sich nur in ihrer Dicke. Genauso werden die rund drei Millimeter dünnen bisherigen CompactFlash-Karten künftig "Typ I" heißen. Festplatten oder andere mehr Platz benötigende Karten dürfen 5 Millimeter hoch sein und heißen "CompactFlash Typ II". Beide CompactFlash-Typen lassen sich mit einfachen Adaptern übrigens auch in PC-Card-Steckplätzen vom Typ II verwenden. Noch gibt es keine Geräte mit einem Steckplatz für CompactFlash Typ II, was sich aber bis zur Verfügbarkeit des IBM Microdrive (voraussichtlich im Sommer 1999) ändern soll.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.