Festbrennweite, großer Sensor und Hybridsucher

Highend-Kompaktkamera Fujifilm X100T vorgestellt

2014-09-10 Mit der X100T geht die Fujifilm X100-Serie bereits in die dritte Generation. Schon auf der Photokina 2010 konnte die X100 mit ihrem optisch-elektronischen Hybridsucher, dem Retrodesign, der lichtstarken Weitwinkel-Festbrennweite sowie dem großen Bildsensor begeistern. Dem steht die X100T in Nichts nach und bringt interessante wie nützliche Verbesserungen mit, etwa die Messsuchersimulation oder den beschleunigten Autofokus mit Hybridtechnologie.  (Benjamin Kirchheim)

  • Bild Bei der silber-schwarzen Fujifilm X100T kommt das Retro-Design besonders gut zum Tragen. Im Inneren steckt aber modernste Technik, etwa der 16 Megapixel auflösende CMOS-Sensor mit integrierten Phasenautofokussensoren. [Foto: Fujifilm]

    Bei der silber-schwarzen Fujifilm X100T kommt das Retro-Design besonders gut zum Tragen. Im Inneren steckt aber modernste Technik, etwa der 16 Megapixel auflösende CMOS-Sensor mit integrierten Phasenautofokussensoren. [Foto: Fujifilm]

Eines der Highlights der Fujifilm X100T ist ihr Hybridsucher. Es handelt sich um einen optischer Sucher mit hochwertigen Gläsern im Aufbau, die für ein einwandfreies Sucherbild ohne große Verzeichnung sorgen sollen. Der Sucher hat eine 0,5-fache Vergrößerung bei einer Brennweite von 35 Millimeter und soll mit 26 Grad einen komfortablen Blickwinkel bieten. Über ein Prisma kann die Anzeige des elektronischen Suchers transparent in den optischen Sucher eingeblendet werden, etwa der Leuchtrahmen oder die Informationen zu Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit und Blende. Neu ist die Möglichkeit, mit dem optischen Sucher manuell zu fokussieren. Hierfür wird ein Bildausschnitt in wählbarer Vergrößerung eingeblendet, sobald man am manuellen Fokusring dreht. Auch Fokuspeaking sowie eine Schnittbildsimulation stehen zur Verfügung. Der Leuchtrahmen mit Parallachsenausgleich wird stets passend zur Fokusentfernung angepasst, um den Versatz von Sucher und Objektiv auszugleichen. Mittels Hebel kann aber auch auf einen rein elektronischen Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten und 100 Prozent Bildfeldabdeckung umgeschaltet werden.

Das 23 Millimeter FestbrennweitenObjektiv bietet eine maximale Anfangsöffnung von F2, die Blende wird mit einem Blendenring am Objektiv eingestellt. Ein einschwenkbarer ND-Filter erlaubt mit seiner Lichtreduktion um -3 EV das Fotografieren bei Offenblende auch in helleren Umgebungen. Außerdem ermöglicht er das Fotografieren von fließendem Wasser mit verlängerter Belichtungszeit. Neu ist der elektronische Verschluss mit einer bis zu 1/32.000 Sekunde kurzen Verschlusszeit, was den Spielraum in hellen Umgebungen nochmals erweitert. Zudem löst die Kamera dann noch leiser aus als ohnehin schon. Die minimale Fokusdistanz von 10 Zentimeter ermöglicht Makroaufnahmen. Der APS-C große CMOS-Sensor der Fujifilm X100T verfügt über 16,3 Megapixel Auflösung. Auf ihm integriert sind Phasen-Autofokussensoren, die den Autofokus weiter beschleunigen. In Kombination mit dem Kontrastautofokus wird schnell und präzise fokussiert, laut Fujifilm innerhalb von 0,08 Sekunden. Die X-Trans-Farbfilteranordnung ähnelt dem analogen Filmkorn, ein auflösungsmindernder Tiefpassfilter zur Unterdrückung von Moirés ist nicht nötig. Zudem bietet die Farbfilteranordnung eine besonders gut horizontale wie vertikale Farbauflösung, da in jeder Zeile und Spalte alle Primärfarben vorhanden sind. Für eine schnelle Bildverarbeitung und kurze Reaktionszeiten sorgt der Bildprozessor EXR Prozessor II. Einschaltzeit und Aufnahmeintervall liegen bei lediglich einer halben Sekunde, maximal sechs Serienbilder pro Sekunde werden bei 31 Bildern in Folge erreicht.

Videos zeichnet die X100T in Full-HD-Auflösung bei wahlweise 24, 25, 30, 50 oder 60 Vollbildern pro Sekunde auf. Die Speicherung mit 36 Mbit/s soll eine hohe Qualität garantieren. Blende, Belichtungszeit, Belichtungskorrektur und ISO-Empfindlichkeit lassen sich anpassen, zudem ist erstmals das Filmen bei Verwendung des optischen Suchers möglich. Die Filmsimulationmodi können nicht nur bei Fotos, sondern auch bei Videoaufnahmen eingesetzt werden, neu ist dabei der "Classic Chrome", der sich mit seiner dezenten Farbsättigung und der steilen Gradation von den bisherigen Filmsimulationsmodi absetzt. Für die Schwarzweißfilme lassen sich zudem Farbfilter simulieren. Darüber hinaus bietet die X100T für Fotos diverse Filtereffekte wie etwa Pop Farbe, Miniatur oder Lochkamera. Zudem hat Fujifilm ein WLAN-Modul eingebaut, das nicht nur eine drahtlose Übertragung von Fotos und Videos ermöglicht, sondern auch die Steuerung der Kamera mit Hilfe einer App, die auf einem Smartphone oder Tablet mit Android oder iOS installiert werden kann.

  • Bild Die Fujifilm X100T gibt es auch in Schwarz. Der optische Hybridsucher lässt sich mit einem elektronischen Messsucherbild überlagern, alternativ wird ein rein elektronisches Sucherbild eingeblendet. [Foto: Fujifilm]

    Die Fujifilm X100T gibt es auch in Schwarz. Der optische Hybridsucher lässt sich mit einem elektronischen Messsucherbild überlagern, alternativ wird ein rein elektronisches Sucherbild eingeblendet. [Foto: Fujifilm]

  • Bild Auf der Rückseite bietet die Fujifilm X100T neben dem Sucher auch einen normalen Bildschirm mit 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung und einer Diagonale von 7,6 Zentimetern. [Foto: Fujifilm]

    Auf der Rückseite bietet die Fujifilm X100T neben dem Sucher auch einen normalen Bildschirm mit 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung und einer Diagonale von 7,6 Zentimetern. [Foto: Fujifilm]

  • Bild Das Objektiv der Fujifilm X100T besitzt weiterhin eine Brennweite von 23 Millimeter, die einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 35 Millimeter entspricht. Mit einer Anfangsöffnung von F2 ist das Objektiv sehr lichtstark. [Foto: Fujifilm]

    Das Objektiv der Fujifilm X100T besitzt weiterhin eine Brennweite von 23 Millimeter, die einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 35 Millimeter entspricht. Mit einer Anfangsöffnung von F2 ist das Objektiv sehr lichtstark. [Foto: Fujifilm]

Verbessert hat Fujifilm auch die Bedienung. So lässt sich die Belichtungskorrektur nun im Bereich von +/-3 EV einstellen, die mechanischen Räder zur Einstellung von Empfindlichkeit und Belichtungszeit gibt es selbstverständlich weiterhin. Insgesamt sieben Funktionstasten erlauben eine Individualisierung der Bedienung, zudem bietet das Q-Menü Zugriff auf weitere wichtige Funktionen. Der Bildschirm löst bei einer Diagonale von 7,6 Zentimeter rund 1,04 Millionen Bildpunkte auf.

Ab November 2014 soll die Fujifilm X100T in Schwarz sowie in Silber-Schwarz zu einem Preis von knapp 1.200 EUR erhältlich sein. Zudem bietet Fujifilm umfangreiches Zubehör an, etwa die Aufsteckblitzgeräte EX-X20, EF-20 und EF-42. Der optionale Zusatzgriff MHG-X100 verbessert für einen Preis von knapp 120 EUR die Handhabung. Für knapp 80 EUR ist die Gegenlichtblende LH-X100 samt Adapterring AR-X100 erhältlich, einzeln kostet dieser Ring rund 40 EUR. Der 300 EUR teure Weitwinkelkonverter WCL-X100 reduziert die kleinbildäquivalente Brennweite auf 28 mm, der Telekonverter TCL-X100 verlängert die Brennweite zu einem Preis von knapp 250 EUR auf rund 50 mm entsprechend Kleinbild. Mit der in Braun und Schwarz erhältlichen Ledertasche LC-X100S lässt sich die X100T für knapp 150 EUR veredeln.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.