Echte "Totschläger"

Gewaltige Brennweiten mit den 3 neuen Superteles von Sigma

Eindrucksvoll, wenn nicht spektakulär sind die Brennweitenangaben des Sigma-Trios. Vor allem dann, wenn man noch den Brennweitenverlängerungsfaktor der Kamera mit einberechnet. Besonders imposant ist das 300-800 mm F5,6 EX DG HSM, nicht nur aufgrund seines Brennweitenbereichs, sondern auch angesichts des Gewichtes von knapp 6 kg, dem größten Durchmesser von 15,6 cm, der Baulänge von 54,4 cm – und nicht zuletzt dem flotten Preis von rund 8.000 EUR. Kein Wunder bei den Objektivdaten, dass man einen Mindestabstand zum Motiv von ganzen 6 Metern einhalten muss. Dafür gibt es auch ordentlich viel Glas in der "Tüte". Nicht weniger als 18 Linsenelemente, in 16 Gruppen aufgeteilt, sorgen für die Erfassung eines Bildwinkels von 8,2 bis 3,1° bei einem größten Abbildungsmaßstab von 1:6,9. Der Einsatz von 2 SLD Glaselementen ermöglicht laut Sigma die wirksame Korrektur der wichtigsten Abbildungsfehler und liefert scharfe und kontrastreiche Ergebnisse. Die Blende setzt sich aus 9 Lamellen zusammen und kann bis auf F32 geschlossen werden. Dank der Innenfokussierung verändert sich die Baulänge des Objektivs während der Scharfstellung nicht, was die Bedienung erheblich vereinfacht. Der HSM-Antrieb bietet eine schnelle und lautlose Fokussierung auf Ultraschallbasis, in die jederzeit manuell eingegriffen werden kann. Die Filterschublade im hinteren Objektivtubus nimmt Filter in der Größe 46 mm auf und gestattet sogar die bequeme Rotation eines Polfilters. In Kombination mit separat erhältlichen EX-Konvertern ergeben sich im manuellen Fokussierbtrieb Brennweiten von 420-1120 mm bzw. 600-1600 mm, wodurch die fotografischen Möglichkeiten noch einmal gesteigert werden. Das Sigma 300-800 mm F5,6 EX DG HSM gibt es mit Sigma-, Canon- oder Nikon-Anschluss und soll noch diesen Monat (Mai 2005) in den Handel kommen.

Ebenfalls zoomfähig und nicht viel weniger imposant ist das 50-500 mm F4-6,3 EX DG HSM. Die 10-fach-Zoomoptik integriert nebst HSM-Motor und 9-Lamellen-Blende mit kleinster Öffnung von F22 zwanzig Linsenelemente (davon 4 SLD-Glaselemente) in 16 Gruppen. Erfasst wird – je nach Zoomstellung – ein Bildwinkel von 46,8 bis 5°, wobei man einen Mindestabstand von 1 bis 3 Metern einhalten muss. Weitere Eigenschaften des 9,5 x 21,8 cm (Durchmesser x Baulänge) großen und 1,8 Kilo schweren bzw. leichten Zooms sind der größte Abbildungsmaßstab von 1:5,2, eine Zoom-Lock-Taste zur Verhinderung eines unbeabsichtigten Herausrutschens des Fronttubus während des Transportes, die Kompatibilität mit den optional erhältlichen Konvertern der EX-Serie, das Filtergewinde von 86 mm sowie die zusätzlich montierbare, tulpenförmige Gegenlichtblende. Das Sigma 50-500 mm F4-6,3 EX DG HSM ist mit Bajonett-Anschluss für alle handelsüblichen DSLR-Systeme (Sigma, Canon, Nikon, Minolta und Pentax) erhältlich und will bei der Markteinführung (Mai 2005) rund 1.400 EUR kosten.

Die letzte Brennweiten-Gigantomanin im Bunde ist das 500 mm F4,5 EX DG HSM. Die Linsenarchitektur (12 Elemente in 9 Gruppen) schließt 2 ELD-Glaselemente mit extra niedrigem Dispersionsfaktor zur Steigerung der Abbildungsleistung ein. Auch hier werden die Linsen bei der (Innen-)Fokussierung von einem HSM-"Hyperschallmotor" angetrieben; die Nahgrenze liegt bei 4 Metern. Der Bildwinkel von 5°, die aus 9 Lamellen bestehende Irisblende mit kleinster Öffnung von F32, der größte Abbildungsmaßstab von 1:7,7 und die Filterschublade zur Aufnahme von 46-mm-Filtern sind weitere Merkmale des 12,3 x 35 cm großen und 3,15 Kilo wiegenden Superteles, das mit den EX-Konvertern kompatibel ist. Für das noch vor Monatsende (Mai 2005) samt Sonnenblende mit Bajonettanschluss an den Handel ausgelieferte 500 mm F4,5 EX DG HSM verlangt Sigma zirka 4.600 EUR; wer eine digitale Spiegelreflexkamera von Sigma, Canon oder Nikon besitzt, darf den Kauf dieses brennweitenstarken Objektivs in Erwägung ziehen.