Erster Sachverständiger für Digital Imaging
1998-11-26 Burkhard Pieper aus Oberursel ist von der Handwerkskammer (HWK) Rhein-Main in Frankfurt am Main zum bundesweit ersten Sachverständigen mit dem Spezialgebiet "Digitale Fotografie – Digital Imaging" öffentlich bestellt und vereidigt worden. (Stefan Höfel)
Mit der öffentlichen Bestellung und Vereidigung von Burkhard Pieper am
02.11.1998 zum bundesweit ersten Sachverständigen mit dem Spezialgebiet "Digitale
Fotografie Digital Imaging" hat die Handwerkskammer Rhein-Main in Frankfurt am
Main auf den grundlegenden Wandel beim Wechsel zu digitalen Technologien im
Fotografenhandwerk reagiert. Burkhard Pieper, .tif The Image Factory in Oberursel, ist
auch als langjähriges Mitglied des Arbeitskreises Digitale Fotografie (adf) ein
kompetenter Mitstreiter für digitale Fotografie und "ein Mann der ersten Stunde im
Digital Imaging". Burkhard Pieper ist schon aufgrund der Tatsache, daß er die
seltene, aber unabdingbare Kombination aus Fotografenberuf und IT-Beruf vorweisen
kann, für die Position eines Sachverständigen mit dem Spezialgebiet "Digitale
Fotografie Digital Imaging" geradezu prädestiniert. Auch die weiteren
Voraussetzungen wie "ein Mindestalter von 30 Jahren, einen Meisterbrief (im
Fotografenhandwerk), einwandfreier Leumund, Lehrgänge und außergewöhnlich gute
Sachkenntnis" werden von ihm erfüllt. Eine siebenjährige Tätigkeit als
Werbefotograf sowie die derzeitige Ausbildung zum MCSE (Microsoft Certified Systems
Engineer) und drei Jahre konzentriertes Know-How als Trouble-Shooter "Digitale
Bildbearbeitungs-Peripherie am PC" bei Fujifilm verdeutlichen die Eignung zum
Gutachter. Burkhard Pieper gibt auch zu, daß er 17 Monate lang Überzeugungsarbeit
leisten mußte, bevor er zum Sachverständigen ernannt wurde.
Der HWK-Sachverständige Pieper muß sich in erster Linie damit befassen, ob die zu
begutachtende Arbeit dem Fotografenhandwerk gerecht wird. Er entscheidet dabei zuvor in
Eigenverantwortung, ob er sich für kompetent hält. Das ist deshalb bemerkenswert, da es
in Deutschland keine höhere Instanz als Herrn Pieper gibt, der sich zur Zeit drei
aktuellen Fälle widmet: Im ersten Fall geht es darum, daß ein Fotograf auf Wunsch des
Kunden digital anstatt klassisch fotografiert hat. Allerdings ist der Kunde nun mit der
Qualität der Fotos nicht zufrieden. Beim zweiten Einsatz handelt es sich tatsächlich um
eine vermutete Bildmanipulation. Da es sich hier jedoch um ein schwebendes Verfahren
handelt, sind weitere Details nicht möglich. Der dritte Fall dreht sich um das Einziehen
eines neuen technischen Hintergrundes, wie er beim Fotografieren von diversen Produkten
gewünscht wird. Mit diesen Hintergründen werden z. B. die Firmenfarben oder bestimmte
Motive hinter das Produkt ins Bild gebracht. Wichtig ist dabei, daß der Schatten des
Produktes auch nach dem Einziehen des Hintergrundes erhalten bleibt, damit das Produkt
nicht "freischwebend" erscheint. Der Auftraggeber hat die geleistete Arbeit
allerdings als mangelhaft bewertet. Der entstandene Schaden ist ziemlich hoch, da nicht
termingerecht gedruckt werden konnte. Die Aufgabe des Sachverständigen ist es nun, selbst
einen Hintergrund einzuziehen, um zu dokumentieren, daß eine bessere Arbeit möglich
gewesen wäre.
Wer ein Gutachten von Burkhard Pieper benötigt, kann ihn direkt, auch per E-Mail oder über jede örtliche
Handwerkskammer anfordern, da er bundesweit im Einsatz ist.