Kleinbild-Vollformat unter 2.000 Euro

Einsteiger-Vollformatkamera EOS 6D von Canon mit WLAN und GPS

2012-09-17 Nachdem Nikon letzte Woche eine "Einsteiger"-Vollformatkamera ankündigte, folgt nun Canon mit der EOS 6D. Mit knapp 2.000 Euro ist sie sogar nochmal günstiger als die Nikon D600. Die EOS 6D will mit einem ähnlichen Format wie die EOS 60D besonders kompakt und mit 770 Gramm sehr leicht sein. Sie bietet dem aktuellen Trend folgend ein integriertes WLAN-Modul, um Fotos drahtlos teilen zu können. DLNA, soziale Netzwerke, das drahtlose Drucken sowie die Fernbedienung der Kamera vom Smartphone aus werden unterstützt. Ein GPS ist ebenfalls verbaut und sorgt für die Verortung der Aufnahmen.  (Benjamin Kirchheim)

Canon EOS 6D [Foto: Canon]Selbstverständlich ist die EOS 6D keine echte Einsteigerkamera im DSLR-Bereich, aber durchaus im Kleinbild-Vollformat-DSLR-Bereich, schließlich ist sie abgesehen von alten Auslaufmodellen die nun günstigste Vollformat-DSLR am Markt. Eigens dafür entwickelte Canon einen neuen, etwa 20 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor mit einem Standard-ISO-Arbeitsbereich von 100 bis 25.600. Er lässt sich aber wie bei Canon üblich noch erweitern und deckt dann ISO 50 bis ISO 102.400 ab. Lückenlos angeordnete Microlinsen sollen die Lichtaufnahme verbessern, Schaltkreise direkt hinter den Fotodioden auf dem Sensor das Rauschen reduzieren. Die Datenauslesung mit 14 Bit soll für feine Farbabstufungen sorgen, die maximale Ausleserate beträgt 4,5 Bilder pro Sekunde. Dem Sensor zur Seite steht der aktuelle Bildverarbeitungsprozessor Digic 5+, das Tandem soll für eine gute Bildqualität sorgen. Unter anderem werden chromatische Aberrationen direkt vom Bildprozessor aus den Fotos herausgerechnet. Beim Autofokus merkt man dann schon eher die "Einsteigerklasse", denn er bietet nur elf Messpunkte. Immerhin aber reicht der Arbeitsbereich bis -3 LW herunter, so dass die 6D auch in dunkleren Umgebungen noch einwandfrei fokussieren können soll.

Canon EOS 6D mit EF 24-105 mm 4.0 L IS USM [Foto: Canon]Als Sonderfunktion bietet die EOS 6D einen HDR-Aufnahmemodus, bei dem automatisch eine Belichtungsreihe angefertigt wird, die die Kamera direkt zu einem HDR mit mehr Durchzeichnung in den Schatten und Lichtern verrechnet als es eine Einzelaufnahme bieten könnte. Auf der Rückseite bietet die Canon einen drei Zoll (etwa 7,7 Zentimeter) großen Farbbildschirm, der auch ein Live-Bild anzeigen kann. Eine elektronische Wasserwaage lässt sich wahlweise auf dem Display oder im Spiegelreflexsucher einblenden.

Das integrierte GPS speichert nicht nur die Standortinformationen direkt in die EXIF-Daten der Fotos, sondern kann auch die Kamerauhr präzise einstellen. Außerdem verfügt die EOS 6D über eine Trackingfunktion, bei der in regelmäßige Abständen die GPS-Position in eine Log-Datei eingetragen wird. So kann später die zurückgelegte Route genau verfolgt werden. Noch mehr Funktionen bietet die universell ausgelegte integrierte WLAN-Schnittstelle. Sie nimmt drahtlos Verbindung zu Computern oder Druckern auf, um Fotos zu übertragen beziehungsweise zu speichern und zu drucken. Auch Cloud-basierte Canon EOS 6D [Foto: Canon]Speichersysteme sowie Bild-Communities und soziale Netzwerke werden von der EOS 6D direkt unterstützt, so dass man seine Fotos ohne Umwege beispielsweise zu Facebook oder Flickr hochladen kann. Darüber hinaus kann man die Kamera per WLAN über eine App vom Smartphone oder Tablet aus fernsteuern. Auf den heimischen Fernseher oder andere Wiedergabegeräte finden die Fotos via DLNA, einem herstellerübergreifenden Standard.

Trotz ihrer kompakten Abmessungen von 144,5 x 110,5 x 71,2 Millimeter und nur 770 Gramm betriebsbereitem Gewicht ist die EOS 6D gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Teile des Gehäuses bestehen aus einer Magnesiumlegierung. Im Gegensatz zum Preis von knapp unter 2.000 EUR steht der Markteinführungstermin der EOS 6D noch nicht fest. Als Zubehör gibt es den neuen Batteriegriff BG-E13, der durch die Aufnahme von zwei Lithium-Ionen-Akkus des Typs LP-E6 die Aufnahmezeit verdoppeln soll. Wahlweise lässt sich der Griff aber auch mit Standard-Batterien oder Akkus des Typs AA/Mignon bestücken.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.