Fotoshow im Wohnzimmer

Eine Übersicht über aktuelle digitale Bilderrahmen

2007-02-06 Vor gut fünf Jahren hat Kodak seinen ersten digitalen Bilderrahmen vorgestellt. Zur Consumer Electronics Show in Las Vegas Anfang Januar 2007 gab es die zweite Generation. Warum so spät, warum jetzt? "Die Leute waren damals noch nicht so weit, wir waren unserer Zeit voraus", erklärt man bei Kodak. Jetzt sind wir also so weit? Offensichtlich, denn die Schwemme der digitalen Bilderrahmen ist von den USA nach Deutschland übergeschwappt, und die Leute scheinen sie jetzt auch endlich zu kaufen. Wer sich im Internet auf die Suche macht, der bekommt einiges geboten. Von 1,1-Zoll-Displays für den Schlüsselanhänger bis zu 10,4-Zoll-Rahmengröße fürs Wohnzimmer sind alle Varianten von 20 bis 300 EUR im Angebot. Im folgenden Überblick stellen wir die neuesten Modelle der unterschiedlichsten Hersteller vor.  (Daniela Schmid)

Kodak Digitaler Bilderrahmen [Foto: Daniela Schmidt]Zunächst einmal vorweg: Alle digitalen Bilderrahmen zwischen fünf und zehn Zoll lesen JPEGs von der Speicherkarte und über USB und zeigen sie als Diashow an. Die Unterschiede liegen in Details wie Bildschirmauflösung, internem Speicher, eingebauten Lautsprechern, USB-Anschluss, Fernbedienung, welche Kartensteckplätze vorhanden sind und letztendlich natürlich beim Preis. Kodaks EX1011 ist eines der neuesten, teuersten und best ausgestatteten Modelle. Die Auflösung liegt bei 800 x 480 Pixeln, Bilder und Videos können mit Musik im MP3-Format aus Stereolautsprechern unterlegt werden, und der interne Speicher fasst 128 MBytes. Der Preis von 300 EUR ist saftig, dafür ist der Rahmen wie auch sein kleinerer Bruder EX811 WiFi-fähig (802.11b/g). Er kann also Bilder vom Computer oder aus den Online-Alben der Kodak Gallery ohne Kabelverbindung anzeigen. Mit der Fernbedienung steuert man den Rahmen vom Sofa aus. Bilder und Videos lassen sich kopieren, löschen, rotieren, vergrößern oder für den Druck vorbereiten. Kartensteckplätze gibt es für SD, MMC, CF, xD und Memory-Stick. Die Bilder können im 16:9-Format angezeigt werden. Die 8-Zoll-Variante ist gleich ausgestattet und für 230 EUR zu haben. Ohne WiFi gibt es ebenfalls von Kodak 8- und 7-Zoller für 200 und 150 EUR. Die Ausstattung gleicht den WiFi-Modellen, das 7-Zoll-Modell SV711 löst allerdings nur 480 x 234 Pixel auf. Wer möchte, kann sich für die Kodak-Modelle zusätzliche Rahmenblenden zum Austauschen kaufen. Die lustigste Variante ist eine Whiteboard-Blende, die mit passenden Stiften immer wieder neu beschrieben oder bemalt werden kann. Mit Stereo und WiFi hebt sich Kodak aus der Rahmenmasse heraus.

ZweiZwei C-2 Schlüsselanhänger [Foto: Daniela Schmidt]Die auf der photokina 2006 vorgestellte 10,4-Zoll-Variante für 250 EUR von Doerrfoto verfügt im Wesentlichen über die gleiche Ausstattung wie Kodak, allerdings ohne internen Speicher, 16:9 und die Auflösung des Displays liegt nur bei 640 x 480 dpi. Dafür gibt es zusätzlich Steckplätze für Micro Drive und SM. Die Blenden sind nicht austauschbar, man entscheidet sich von Anfang an für Silber oder Schwarz. Andere Größen bei Doerrfoto sind sieben und acht Zoll. Der älteste in der Reihe ist der 8-Zoller. Er war bereits 2005 auf dem Markt, im Laufe der Zeit hat er aber ständig Veränderungen und Verbesserungen erfahren. Wurde er am Anfang noch in Holzoptik angeboten, gibt es ihn mittlerweile mit austauschbarer Frontblende in Silber und Schwarz. Das dargestellte Seitenverhältnis ist 4:3, die Auflösung liegt bei 640 x 480 dpi. Die Doerr-Rahmen haben Steckplätze für alle gängigen Speicherkartenformate. Sowohl die 10- als auch die 8-Zoll-Variante kostet je 250 EUR. Ebenfalls seit der photokina gibt es von Doerr auch eine 7-Zoll-Variante im 16:9-Format mit einer Auflösung von 480 x 234 Pixeln für 200 EUR. Fernbedienungen sind bei allen Modellen im Lieferumfang enthalten.

Pünktlich zur CeBIT 2007 stellt Hama seine neuesten Varianten an digitalen Bilderrahmen vor. Ein 7-Zoll-Rahmen (640 x 480 Pixel) mit Steckplätzen für alle gängigen Speicherkarten ist die Basisvariante, die nur für Diashows gedacht ist. Er wird mit Fernbedienung und USB-Kabel in der Farbe Silber für 90 EUR angeboten. Der große Bruder mit 8-Zoll-Display bietet etwas mehr. Er kann auch Videos und Musik abspielen. Dafür ist allerdings kein Lautsprecher sondern ein 3,5-mm-Kopfhörer-Anschluss vorgesehen. Die Auflösung des entspiegelten Displays liegt bei 800 x 400 Pixel. Über den USB-Anschluss kann der Rahmen mit einem PictBridge-kompatiblen Drucker verbunden werden, der die eben vorgeführten Erinnerungen dann auf Papier bringt. Der 8-Zoller kann auch als externer Kartenleser für den PC verwendet werden. Er akzeptiert alle gängigen Speicherkartentypen. Sein Preis liegt bei 200 EUR.

Seit rund zwei Monaten bietet Jobo die aktuellsten Versionen der Philips Photo Frames an. Das 9-Zoll-Modell hat eine Auflösung von 800 x 480 Pixeln. Steckplätze für Speicherkarten sind für CF, SD, MS, MMC und xD verfügbar. Der integrierte Speicher fasst je nach Bildgröße 100 bis 150 Bilder. Für die Fotoverwaltung verfügt der Photo Frame über eine Smart Album Software, mit deren Hilfe sich Fotoalben einrichten und Diashows mit Übergangseffekten erstellen lassen. Der Photo-Effect-Assistant ermöglicht darüber hinaus das Drehen, Vergrößern, Verkleinern und Zuschneiden der Fotos, Farbeffekte in Schwarz-Weiß oder Sepia sowie Collagen und Fotoberahmungen. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Timer, ein integrierter Akku sowie ein SensPhilips 9-Zoll Wechselrahmen mit Austauschblenden [Foto: Daniela Schmidt]or, der Hoch- und Querformat erkennt und die Fotos richtig herum anzeigt. Der 9-Zoll-Rahmen kommt in zwei Varianten: Die Version "Modern" im Acryl-Stil bringt im Lieferumfang vier Wechselrahmen in Rot, Schwarz, Weiß und Silber mit. Das Modell "Classic" präsentiert sich für 300 EUR im Holz-Design. Die Variante "Modern" kostet 280 EUR. Auch die 7-Zoll-Variante ist in diesen beiden Versionen verfügbar.

Ebenfalls erst vor kurzem wurde der Typhoon Photo Frame 7 Zoll vorgestellt. Die Auflösung liegt bei 480 x 234 Pixel, dafür ist die Helligkeit mit 350 cd/m² am oberen Ende der Skala. Die Darstellung der Bilder kann in 16:9 oder 4:3 erfolgen. Der Preis ist mit 100 EUR relativ human, dafür zeigt der Typhoon keine Videos an, Musik ist nicht vorgesehen und Speicherkartensteckplätze gibt es nur für SD- und MMC-Karten. Eine Fernbedienung ist ebenfalls nicht im Lieferumfang enthalten. Wer mehr Luxus wünscht, sollte sich lieber die 8-Zoll-Ausgabe von Typhoon näher ansehen. Dieser Rahmen spielt auch Videos ab und unterlegt die Bildershow mit MP3-Musik. USB-Anschluss, 32 MBytes Speicher, Kartensteckplätze für alle gängigen Typen und Diashow-Effekte sind in der Ausstattung dabei. Die Auflösung liegt bei 640 x 480 Pixeln, und eine Fernbedienung für sämtliche Funktionen erleichtert die Bedienung. Der Preis liegt bei rund 165 EUR. Die abgespeckte Variante des 8-Zollers ist der 5,6-Zoll-Rahmen. Steckplätze für xD und MicroDrive fehlen, die Auflösung beträgt nur 320 x 234 Pixel, ansonsten erfüllt er aber nahezu alle Vorgaben seines großen Bruders. Der Preis liegt entsprechend niedriger bei 125 EUR.

Samsung SPF-07N [Foto: Daniela Schmidt]Im März wird Technaxx die neueste Ausgabe seines P-Vision 7-Zoll vorstellen. Die momentane Variante hat eine Auflösung von 480 x 234 Pixeln, Steckplätze für SD, MMC, MS, CF und xD, eine USB 2.0-Schnittstelle und Wechselrahmen in Blau, Silber und Holzoptik. Der Rahmen spielt Fotos und Videos mit Musik und bietet zusätzlich Uhr, Wecker und Kalender. Zu haben ist der Technaxx P-Vision 7-Zoll für rund 100 EUR. Wie genau die neue Variante aussehen wird, ist noch nicht final. Wir rechnen mindestens mit einer höheren Auflösung.

Samsungs Modell SPF-07N (7 Zoll) liest zwar nur SD, MMC und CF-Karten, dafür ist der Rahmen DivX-fähig. Normalerweise beschränken sich digitale Bilderrahmen auf JPEG 1/2/4, Motion JPEG und AVI. Die Auflösung des Samsung-Rahmens ist mit 800 x 480 dpi ebenfalls sehr gut, und es ist der einzige Rahmen, der über einen Ethernet-Anschluss verfügt. Der Preis ist im Verhältnis zu anderen 7-Zollern mit 250 EUR entsprechend höher angesiedelt.

Von Aiptek gibt es den digitalen Fotorahmen Picasso. Er misst sieben Zoll und löst 400 x 234 Pixel auf. Bilder kann man entweder auf den 16 MBytes großen internen Speicher laden (per USB) oder von der Speicherkarte lesen lassen. Es sind Steckplätze für CF, MS Pro, MMC und SD vorhanden. Der Picasso-Fotorahmen ist sowohl für Diashows als auch für das Abspielen von Videoclips einsetzbar. Beide können mit MP3-Musik aus dem eingebauten Lautsprecher unterlegt werden. Eine Fernbedienung ist im Lieferumfang nicht enthalten. Picasso ist ab 120 EUR erhältlich. Beachten sollte man die maximal verwendbare Größe der Speicherkarte und der verwendeten JPEGs. Der Picasso geht nicht höher als bis zu Karten mit 2 GBytes. Generell gilt, dass die Kartenkapazität bei fast allen Modellen eingeschränkt ist, und ab 12 Megapixeln ist bei den meisten Rahmen Schluss.

ZweiZwei C-Drei Minibilderrahmen [Foto: Daniela Schmidt]Die spaßigen Varianten der digitalen Bilderrahmen sind die Schlüsselanhänger, Medaillons und Miniausgaben für den Büroschreibtisch. Schlüsselanhänger mit einem 1,1-Zoll-Bildschirm findet man bei Pixmania, Somikon und ZweiZwei. Pixmanias Modell ist in Schwarz und seit kurzem ebenfalls in Silber für 50 EUR erhältlich. Aufgrund der Größe (oder eher Kleine) sind keine Steckplätze für Karten vorgesehen. Die Anzeige ist nur für Fotos im Format JPEG, GIF, PNG und BMP gedacht, die vorher auf dem Windows-Rechner mittels im Lieferumfang enthaltener Software auf die optimale Größe gerechnet werden. Per USB werden die Daten dann übertragen, im Falle von Pixmania sind es 56 Fotos. Der Anhänger wiegt 20 Gramm und misst 50 x 40 Millimeter. Ebenfalls 56 über den PC optimierte Bilder fasst der Anhänger von Somikon, der beispielsweise bei Pearl im Vertrieb ist. Die Bilder können entweder manuell weitergeschaltet werden oder als selbst laufende Diashow angezeigt werden. Er ist mit 54 x 44 Millimeter etwas größer und wiegt 33 Gramm. Statt PNG liest der Somikon TIF. Sein Preis ist mit 20 EUR bei Pearl weniger als die Hälfte des Pixmania-Anhängers. Ausstattungstechnisch kaum Abweichungen gibt es beim C-2 der Firma ZweiZwei. Lesbare Bilddaten sind BMP, JPEG, PHG und GIF. Er kostet 30 EUR und verfügt über Backlight, eine Art Hintergrundbeleuchtung zum besseren Erkennen der Fotos bei Tag und Nacht. Die Bilder müssen weitergeschaltet werden. Alle Schlüsselanhänger, die übrigens auch als Medaillons um den Hals getragen werden können, sind mit einem Akku für rund vier Stunden Betrieb ausgestattet.

Hama digitale Bilderrahmen mit 7 und 8 Zoll [Foto: Hama]Eine andere Variante der Mini-Bilderrahmen ist die Schreibtisch-Version C-Drei, ebenfalls von ZweiZwei. Mit seinen 4 MBytes Speicherplatz bringt der 1,4-Zoll-Bilderrahmen zwölf Fotos (BMP, JPEG, TIF und GIF) unter. Wie der C-2 auch beleuchtet der C-Drei seine Anzeige mit Backlight. Er wird über Netzteil oder zwei AAA-Batterien betrieben. Der C-Drei ist für rund 35 EUR erhältlich. Eine ähnliche Miniversion gibt es von Somikon bei Pearl. Sie besitzt zwei 1,4-Zoll-Displays (102 x 80 Pixel) und speichert bis zu 60 Fotos. Bilddaten in Form von JPEG, GIF, TIF, BMP und PNG werden über USB vom Windows-PC geladen. Neben der Diashowfunktion, die Strom sparend per Bewegungssensor gestartet und gestoppt wird, verfügt der Somikon-Rahmen über Weckfunktion, Temperatur- und Zeitanzeige. Strom erhält der Rahmen entweder über das mitgelieferte Netzteil oder Batterien Typ AAA Micro. Bei Pearl ist der Schreibtischrahmen für 40 EUR erhältlich.

Dass wir hier in Deutschland trotz all der lustigen Gimmicks immer noch in den Kinderschuhen der digitalen Bilderrahmen-Akzeptanz stecken, sieht man deutlich mit Blick aufs Ausland. Die Angebote an Rahmen und vor allem ihre Anzahl an Herstellern auf der CES in Las Vegas (8.-11.01.2007) sucht hierzulande ihres Gleichen. Es sind weniger die traditionellen Kamerahersteller wie Kodak, die Rahmen ins Portfolio heben. Vielmehr bieten die Display-Hersteller wie Western Digital digitale Fotorahmen an, da es ein Produkt aus ihrer Domäne ist. So wird im Laufe des nächsten Jahres sicher noch einiges mehr auf dem deutschen Markt der digitalen Bilderrahmen angeboten werden, sowohl aus den USA als auch aus Asien und Europa. Je größer der Wettbewerb, desto günstiger sind die Preise für die Verbraucher.

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Daniela Schmid

Daniela Schmid hat in Augsburg Sprachen studiert, bevor sie nach einem halben Jahr in einer PR-Agentur für IT-Firmen in die Verlagsbranche wechselte. Ab 2004 war sie als festangestellte Redakteurin für die Magazine Computerfoto und digifoto zuständig. Während eines dreijährigen Auslandsaufenthaltes in der Nähe von New York berichtete sie als freie Autorin für digitalkamera.de von der PMA, CES und der PhotoPlus Expo aus Las Vegas und New York und übernahm die Zuständigkeit für die Rubrik Zubehör. Seit 2009 testet sie auch regelmäßig Kameras.