PMA 2005
Die "lichtstarken Drei" von Olympus
2005-03-08 Kurz vor der PMA kündigte Olympus drei Objektive der Zuiko-Digital-Serie für das Four-Thirds-System an. Gemeinsames Merkmal des Zuiko Digital ED 14-35 mm 1:2,0, des Zuiko Digital ED 35-100 mm 1:2,0 und des Zuiko Digital ED 90-250 mm 1:2,8 ist die durchgehend hohe Lichtstärke, die vor allem bei den beiden Telezooms in Anbetracht des Brennweitenbereiches schon fast sensationell ist. Wir haben exklusiv erste Produktbilder und provisorische Preisangaben für die neuen Zuikos.
Doch zunächst einmal zur näheren Beschreibung der drei
Zuiko-Produktneuheiten. So deckt zum Beispiel eine Four-Thirds-kompatible
Kamera (E300, E1) mit dem Zuiko Digital ED 90-250 mm 1:2,8 einen
Brennweitenbereich ab, der vom Bildwinkel her dem eines Kleinbildobjektives
mit einer Brennweite von 180-500 mm entspricht. Und das bei einer konstanten
Lichtstärke von F2,8. Zum Vergleich: Das Sigma 170-500-mm-Apo-Zoom ist mit
einer Lichtstärke von F5,0 bis F6,3 (je nach Brennweiteneinstellung)
deutlich lichtschwächer. Linsenelemente aus ED-Glas d. h. mit besonders
geringer Lichtstreuung sollen beim Zuiko-Tele zur Reduzierung von
chromatischen Aberrationen (= Farbsäumen) beitragen.
Einen bei Reportagefotografen sehr beliebten Brennweitenbereich von
Kleinbild-äquivalenten 70 bis 200 Millimetern deckt das Zuiko Digital ED
35-100 mm 1:2,0 ab. Die durchgehend hohe Lichtstärke prädestiniert das
leichte Telezoom für formatfüllende Aufnahmen auf mittlerer bis langer
Entfernung bei wenig Licht. Auch hier sorgen Super-ED- und ED-Glaselemente
im Linsensystem für minimale chromatische Aberrationen.
Als Allroundobjektiv bzw. Standardzoom dürfte das Zuiko Digital ED
14-35 mm 1:2,0 gelten, da es vom Bildwinkel her das Pendant zu einem
28-70-mm-Kleinbildzoom darstellt und sowohl leicht in den Weitwinkelbereich
als auch geringfügig in Tele-Gefilde hineinragt. Auf diese Weise kann man
zum Beispiel augenblicklich von Landschaftsfotos auf Porträtaufnahmen
umschwenken, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Dank der hohen
Blendenöffnung über den gesamten Brennweitenbereich hinweg kann man – bei
nicht allzu kritischen Belichtungszeiten – mit niedrigen Empfindlichkeiten
arbeiten und so das Bildrauschen auf ein Minimum beschränken. Auch bei
dieser Linse kommen Super-ED- und ED-Glaselemente zum Einsatz; was ebenfalls
der Bildqualität zugute kommt.
Wie alle Zuiko-Digital-Objektive sind die drei hier vorgestellten
Neuheiten "maßgeschneidert". Der Bildkreis ist ziemlich exakt auf die Größe
des CCD-Sensors zugeschnitten und die Lichtstrahlen fallen nahezu senkrecht
auf die einzelnen Pixelelemente ein. Weitere Eigenschaften des
Four-Thirds-Systemkonzeptes sind u. a. der Datenaustausch zwischen Kamera
und Objektiv sowie die herstellerübergreifende Kompatibilität zwischen den
einzelnen Komponenten (Kameras, Objektive, Blitzgeräte usw.) des
Four-Thirds-Systems. Großen Wert legt Olympus dabei auf das Staubproblem, da
nicht nur die Kameras der E-Serie mit einem Ultraschall-Staubschutzfilter
versehen sind, sondern die Zuiko-Digital-Objektive ebenfalls gegen Staub
(und Spritzwasser) geschützt sind. Natürlich haben solche Eigenschaften wie
die durchgehend hohe Lichtstärke, die Verwendung von Spezialgläsern und der
Spritzwasser-/Staubschutz auch ihren Preis. Die endgültigen Listenpreise für
die drei Zuiko-Digital-Linsen stehen zwar noch nicht fest, aber die
Preisindikation von Olympus lautet 2.500 EUR für das 14-35-mm-Zoom, rund
3.000 EUR für das 35-100-mm-Zoom und stolze 5.000 EUR für das
90-250-mm-Zoom. Damit bleiben diese neuen Zuikos wohl eher Profis und gut
betuchten Amateuren vorbehalten; bis zur Markteinführung des Trios im Herbst
hat man allerdings noch etwas Zeit zum Sparen.