Resumee
Darmstädter Tage der Fotografie 2005
2005-05-12 Die ersten Darmstädter Tage der Fotografie vom 22. bis 24. April dieses Jahres werden vom Veranstalter, dem gleichnamigen Verein, als Erfolg bewertet. Zu den mehr als zwanzig Ausstellungen kamen viele interessierte Besucher, um aktuelle Fotografie zu sehen und darüber zu sprechen. Das Thema "Lichtwiesen Inszenierte Landschaften" wurde auf unterschiedlichste Weise von über 50 Fotografen interpretiert. Mit der Hauptausstellung von zehn Künstlern auf der Darmstädter Mathildenhöhe präsentierte der Verein Darmstädter Tage der Fotografie e.V. an drei Orten zugleich junge Fotokunst. (Jan-Gert Hagemeyer)
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Die Arbeiten waren sehr
facettenreich in der Umsetzung des gesetzten Themas "Lichtwiesen Inszenierte
Landschaften" gewidmet. Bunte Fantasielandschaften neben dunklen Bergen,
Geisterstädte neben Parklandschaften sowie Inszenierungen in und mit der
Natur wechselten miteinander ab. Durch die Anordnung und Gegenüberstellung
der Arbeiten der einzelnen Künstler wurden Parallelen oder auch Gegenwelten
sichtbar. Die Landschaft an sich, der Mensch in der Landschaft und die vom
Menschen beeinträchtigte Landschaft führten zu Gesprächen über das aktuelle
Verhältnis zu Landschaft und Natur.
Auch in den so genannten Off-Places, die ein umfangreiches Rahmenprogramm
zur Hauptveranstaltung boten, präsentierten die beteiligten Fotografen ein
breites Spektrum der Landschaftsfotografie. Die gezeigten Werke umfassten
Makroaufnahmen im Watt, klassische Schwarzweiß-Landschaftsbilder,
verfremdete Landschaft ebenso wie fremde, entfernte Länder, das beleuchtete
Matterhorn oder statistisch-fotografische Anmerkungen zur "Landschaft
Deutschland". Über drei Tage hinweg sah man immer wieder Menschen mit dem
Programmheft nach den Orten suchen oder sich vom eingerichteten
Shuttleservice dorthin bringen lassen.
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Nach dem Eröffnungsabend am 22. April 2005 mit zahlreichen Vernissagen
startete am nächsten Tag ein Symposium mit Gästen aus ganz Deutschland und
Österreich. Sie folgten Gerhard Lang mit seinem Spazierstock zu seinen
Ansichten zur Landschaft und der Kunst. Michael Schnabel stellte seine
Arbeiten aus der Produktion aufwändiger Werbefotografien und der Verbindung
mit freien Arbeiten vor. Prof. Gerhard Gamm und Dr. Eva Schürmann vollzogen
in ihrer Diskussion die philosophische Sicht auf Malerei und Fotografie und
das Sehen als solches. Dr. Claude W. Sui erläuterte das fotografische Werk
von Robert Häusser. Dr. Peter Joch zeigte Parallelen in Landschaftsmalerei
und -fotografie sowie kunstgeschichtliche Aspekte aus beiden Kategorien.
Rainer Schmidt führte mit seinen Landschaftsarchitekturen zur Poesie in der
Landschaft und offenbarte den Perspektivwechsel als Planungsmethode als
Analogie zur Fotografie. Zum Abschluss sprach Axel Hütte über seine
künstlerische Arbeit und seine Sicht auf die Fotografie.
In einer Lichtwiesen-Lounge erwartete die Besucher danach eine komplett
umgestaltete Fabrikhalle: ein schmaler langer Gang mit Ausstellung von drei
Fotografen zum gestellten Thema, eigens eingerichtete Leuchten, Sessel, eine
großformatige Videoinstallation, eine dreidimensionale Amöben-Installation
um eine DJ-Kanzel herum sowie Bilder von der Marssonde der ESA. Der Sonntag
gab schließlich Gelegenheit, sich in Ruhe die Ausstellungen anzusehen und
mit den Künstlern vor Ort zu sprechen. Selbst abgelegene Orte waren dank des
Shuttle-Services zu erreichen und somit gut besucht. An manchen der
Ausstellungsorte wurden an einem Tag allein mehr als 250 Besucher gezählt.
Viele zeigten sich interessiert an einer Fortsetzung dieser Veranstaltung.
Der Veranstaltungskatalog dokumentiert das Symposium und die
Hauptausstellung und kann zum Preis von 22 EUR über den Buchhandel oder
direkt vom Verein der Darmstädter Tage der Fotografie (sie weiterführenden
Link) bezogen werden.