Volles Format

Contax stellt digitale SLR-Kamera N digital mit KB-Format-CCD vor

2001-11-16 Eine digitale Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven und mit vollformatigem (24 x 36 mm) CCD-Bildwandler stellt Contax mit der N digital vor. Die 6 Megapixel-Kamera kommt somit ohne Brennweitenverlängerungsfaktor aus.  (Yvan Boeres)

   Contax N digital [Foto: Contax]
 
Spiegelreflexkameras mit Kleinbild-Wechselobjektiven gibt es in der gehobenen Preisklasse schon länger (u. a. von Canon, Kodak und Nikon), doch bisher waren alle diese Kameras mit einem Bildwandler ausgestattet, der kleiner als das 35 mm-Kleinbild-Format (24 x 36 mm) war. Dadurch ergab sich immer ein Brennweitenverlängerungsfaktor, der die Brennweite von Kleinbildobjektiven bei Verwendung an der Digitalkamera ein Stück Richtung Telebereich verschob. Aus einem Weitwinkel- wurde so ein Normalobjektiv und ein Normalobjektiv mutierte zum leichten Tele. Nachdem Pentax kürzlich seine Pläne für eine digitale SLR-Systemkamera mit vollformatigem Bildwandler zurückstecken musste, kommt nun endlich die langerwartete Lösung von einem anderen Hersteller: nämlich von Contax bzw. Kyocera.

Der japanische Hersteller, der sich vor einigen Jahren die Marke Contax unter den Nagel gerissen hat, stellte gestern in Japan die im Juli 2000 erstmals angekündigte Contax N digital vor. Die N digital baut dabei auf der analogen KB-SLR-Kamera Contax N1 auf, nimmt aber keine 35 mm-Filmpatronen auf, sondern besitzt einen fest eingebauten 6 Megapixel-CCD-Sensor von Philips. Dieser besitzt die gleichen Maße wie ein Kleinbildfilm (24 x 36 mm), so dass die Contax- bzw. Carl Zeiss-Objektive der N-Serie ohne Verlängerung der Brennweite verwendet werden können. Contax/Zeiss-Kleinbildobjektive anderer Kameraserien (z. B. RTS-Serie) können leider – mangels im Objektiv eingebautem Autofokus-Motor – nicht verwendet werden. Mit dem optional erhältlichem Adapter NAM-1 können aber die Objektive der Mittelformatkamera Contax 645 weiter verwendet werden. Jedenfalls genießen die Contax/Zeiss-Objektive in der Fotobranche einen exzellenten Ruf und sollen in Sachen Abbildungsqualität so ziemlich jede Marke (mit Ausnahme vielleicht der Leica-Objektive) ausstechen. Da kann man ja gespannt sein, welche Bilddetails sich auf den 3.040 x 2.016 Pixel großen Bilddateien der Contax N digital erkennen lassen. Die Bilddateien werden übrigens wahlweise im JPEG-, TIFF- oder RAW-Format aufgenommen und auf CompactFlash-Wechselspeicherkarten des Typs I und II (inkl. Microdrive) geschrieben. Der Bildertransfer zum Computer erfolgt über eine Firewire-Schnittstelle.

Ansonsten hat die Contax N digital alles, was man von einer modernen Spiegelreflexkamera erwarten kann. So zum Beispiel einen 5 Punkt-Autofokus, eine Mehrfeld-Belichtungsmessung (5 Felder), eine Belichtungsreihenfunktion, einen Serienbildmodus (mit 3 Bildern pro Sekunde) und alle Belichtungsprogramme einer professionellen Kamera (Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtungssteuerung). Für eine Digitalkamera typisch sind der 2"-LCD-Farbbildschirm an der Kamerarückseite, die variable Lichtempfindlichkeit (ISO 50 bis 1.600 in Drittelstufen), die Weißabgleichautomatik (selbstverständlich mit manueller Eingriffsmöglichkeit) und die Histogramm- bzw. Tonwertkurven-Anzeige. Soviel Technik hat natürlich seinen Preis: die Contax N digital ist zwar für Europa noch nicht offiziell angekündigt, doch in Japan wird der Preis der Kamera ohne Objektiv mit 800.000 Yen (umgerechnet ca. 14.600 DM) angegeben. In Japan soll die Contax N digital ab Februar 2002 im Handel erhältlich sein. Sobald der Preis, das Lieferdatum und der Lieferumfang für Deutschland/Europa bekannt sind, werden wir auf digitalkamera.de darauf zurückkommen.

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