"Formel-1"-Kamera für Konsumer

Casio Exilim Pro EX-F1 mit 60 Bildern/s und vier Kompakte

2008-01-07 Auf der IFA 2007 noch als Prototyp angekündigt (siehe weiterführende Links), macht Casio nun Ernst und stellt eine 6-Megapixel-Kamera vor, die 60 Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung aufnehmen kann. Darüber hinaus gibt es einen Highspeed-Filmaufnahmemodus, der es auf 1.200 Bilder pro Sekunde bringt – allerdings dann bei deutlich geringerer Auflösung. Dabei kann nicht nur die Serienbildgeschwindigkeit beeindrucken, sondern auch Objektiv und andere technische Daten sind konkurrenzfähig. Daneben stellt Casio vier neue Kompaktkameras der S-Serie (Card) und Z-Serie vor, die im Wesentlichen eine Modellpflege bereits am Markt befindlicher Kameras darstellen.  (Benjamin Kirchheim)

Casio Exilim Pro EX-F1 [Foto: Casio] Die Casio Exilim Pro EX-F1 ist ganz auf eine hohe Serienbildgeschwindigkeit getrimmt. Das umfasst sowohl einen neu entwickelten 6-Megapixel-CMOS-Sensor als auch einen Highspeed LSI-Prozessor. Der Buffer fasst dabei bis zu 60 Bilder in höchster Auflösung, wobei die Serienbildgeschwindigkeit frei von einem bis 60 Bildern pro Sekunde eingestellt werden kann. So sind 60 Bilder pro Sekunde eine Sekunde lang möglich oder aber z. B. fünf Bilder pro Sekunde zwölf Sekunden lang. Um den richtigen Auslösemoment nicht zu verpassen, werden bereits vorher Bilder gemacht, so dass der Benutzer hinterher auswählen kann, welche Bilder er benötigt. Als weitere Unterstützung gibt es eine Zeitlupenfunktion. Mit ihrer Hilfe wird das aktuelle Geschehen in Zeitlupe auf dem Display abgespielt, so dass der Benutzer den richtigen Auslösemoment in Ruhe wählen kann. Um die Bilder auf den 1/1,8" kleinen CMOS-Sensor zu bekommen, wird ein 12-faches Zoomobjektiv verwendet, das umgerechnet einen Brennweitenbereich von 36 mm bis 432 mm bei F2,7 bis F4,6 bietet. Um dem schnellen Serienbildmodus auch im Blitzbetrieb gerecht zu werden, kann dieser siebenmal pro Sekunde zünden.

Darüber hinaus gibt es leistungsfähige Videoaufnahmemodi. Bis zu 1.200 Bilder pro Sekunde sind möglich – dann allerdings bei einer Auflösung von lediglich 336 x 96 Bildpunkten. So können in Zeitlupenwiedergabe Bewegungen sichtbar gemacht werden, die das menschliche Auge sonst nicht wahrnimmt und die man sonst nur von Zeitlupenaufnahmen aus dem Fernsehen kennt. Bei einer Auflösung von 432 x 192 Pixeln sind noch 600 Bilder pro Sekunde möglich, bei 512 x 384 Pixeln 300 Bilder pro Sekunde. Darüber hinaus können Filme in Full-HD-Qualität (1.920 x 1.080 Pixel) bei 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Komprimiert werden die Videos im MOV-Format, wobei der momentan führende H.264 Codec zum Einsatz kommt – auch an Stereoton hat Casio gedacht. Mit Hilfe eines optional erhältlichen HDMI-Kabels ist die Filmwiedergabe auf einem HD-Fernseher möglich. Die Fotos und Videos werden auf handelsüblichen SD/SDHC- oder MMC/MMCplus-Speicherkarten gespeichert. Die Kamera soll ab März 2008 erhältlich sein, einen Preis nannte Casio noch nicht. Bei einem Preis von 999 Dollar in den USA ist aber davon auszugehen, dass die Kamera hierzulande um die 1.000 EUR kosten wird.

Casio Exilim EX-S10 [Foto: Casio] Neben dem Serienbildprotz wertet Casio auch seine edlen Kompaktkameras durch vier neue Modelle auf. Die Exilim Card EX-S10 ist mit 15 mm die zurzeit flachste Kamera mit 10 Megapixeln am Markt. Sie bietet ein 3-fach-Zoomobjektiv von umgerechnet 36 bis 108 mm, einen 2,7" großen und 230.000 Bildpunkte auflösenden TFT-Monitor sowie eine Filmaufzeichnung mit H.264-Komprimierung mit maximal 848 x 480 Bildpunkten im 16:9-Seitenverhältnis bei 30 Bildern pro Sekunde. Verschiedene Automatiken helfen dabei, den richtigen Auslösemoment zu finden: Im Selbstporträtmodus löst die Kamera erst aus, wenn das eigene Gesicht vollständig im Bild ist, bei Porträts wartet sie auf das Lächeln des Motivs, und bei Bewegungen wartet sie, bis diese angehalten haben. Bereits diesen Monat soll die Kamera im Handel erhältlich sein, einen Preis nannte Casio hingegen noch nicht. Neben klassischem Silber ist die Kamera auch in Schwarz, Rot oder Blau zu haben.

Die Z-Serie wertet Casio gleich um drei Modelle auf: die Z80, Z100 und Z200. Als Modeaccessoire mit Fotografierfunktion ist die Z80 gedacht. Dementsprechend gibt es die Kamera in den sechs Gehäusefarben Rosa, Pink, Grün, Blau, Schwarz und Silber. Die kleine, 8,2 Megapixel auflösende Kamera ist mit einem 3-fachen Zoomobjektiv ausgestattet, das von umgerechnet 38 bis 114 mm reicht. Angezeigt werden die Bilder auf dem 2,6" großen und 115.000 Bildpunkte auflösenden Widescreen-Monitor im 16:9-Format. Passend zur Zielgruppe kann der Standardfokussierrahmen durch Herzen oder andere Motive ausgetauscht werden. Der Videomodus arbeitet wie bei der S10 auch mit H.264-Komprimierung und 16:9-Format mit 848 x 480 Pixeln Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde – selbstverständlich stehen auch geringere 4:3-Auflösungen zur Verfügung. Die Z80 ist ab März 2008 im Handel verfügbar, einen Preis nannte Casio noch nicht.

Casio Exilim EX-Z80 [Foto: Casio] Wie auch die S10 hat die Z80 diverse Funktionen, die den Anwender dabei unterstützen, im richtigen Moment auszulösen (Gesichtserkennung, Erkennung von Lächeln und Bewegungen). Die Gesichtserkennung wurde darüber hinaus um eine Wiedererkennungsfunktion erweitert, so dass schon einmal abgelichtete Personen wieder erkannt werden und die Kamera diesen bei der Einstellung von Fokus und Belichtung den Vorrang vor unbekannten Personen gibt. Es ist sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis man sich eine Modeaccessoire-Kamera nur noch um den Hals hängen braucht – diese erkennt dann automatisch ein interessantes Motiv und bestimmt Zoomstellung, Ausschnitt und Auslösezeitpunkt von ganz alleine.

Die Casio Exilim EX-Z200 und EX-Z100 unterscheiden sich hauptsächlich in fünf Merkmalen von der ansonsten recht ähnlichen Z80: Das Zoomobjektiv dieser beiden Kameras deckt einen Brennweitenbereich von umgerechnet 28 bis 112 mm ab, was einem 4-fachen optischen Zoom entspricht. Auch die maximale Auflösung ist mit 10,2 Megapixeln etwas höher, genauso wie der 16:9-Monitor mit 2,7" etwas größer ausfällt und mit 230.000 Bildpunkten auch etwas höher auflöst. Neben dem Weitwinkelobjektiv gibt es ein weiteres, wichtiges Merkmal: Die Z200 verfügt über einen optischen Bildstabilisator auf Basis einer CCD-Shift-Technologie. Zwecks Vermeidung von Verwackelungen wird der CCD-Sensor entgegen den Zitterbewegungen des Fotografen verschoben. Um den Autofokus in dunklen Umgebungen zu unterstützen, verfügen die Z100 und Z200 über ein Hilfslicht. Die beiden Kameras unterscheiden sich ansonsten lediglich in der Gehäusedicke (Z100 21,2 mm, Z200 22,7 mm), dem Gewicht (Z100 111 g, Z200 119g) und dem Markteinführungstermin, der bei der Z100 im Februar 2008 und bei der Z200 im März 2008 angesetzt ist – Preise nannte Casio auch hier nicht.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.