Mittelklasse-Spiegellose mit schnellem Sucher

Canon präsentiert EOS M5 samt Objektiv EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM

2016-09-15 Mit der EOS M5 präsentiert Canon erstmals eine spiegellose Systemkamera der Mittelklasse mit schnellem Sucher. Sie besitzt ein klassisches DSLR-Design mit kleinem Handgriff und Blitz-/Sucherbuckel, ist aber sogar etwas kleiner als die bisher kleinste DSLR EOS 100D. Technisch trumpft die M5 neben dem 120fps-Sucher mit einem 24 Megapixel auflösenden Dual Pixel AF CMOS Sensor und dem schnellen Bildverarbeitungsprozessor Digic 7 auf. Außerdem gibt es ein passendes neues 8,3-fach-Zoom EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 29-240 Millimetern.  (Benjamin Kirchheim)

Das EOS-M-System stellte Canon bereits vor vier Jahren vor, ein richtig ernsthaftes Modell für Fotoenthusiasten war bisher jedoch nicht dabei. Zudem glänzte die erste EOS M nicht gerade mit ihrer Autofokusgeschwindigkeit. Letzteres ist seit Einführung der EOS M3 und M10 im vergangenen Jahr Geschichte. Doch die EOS M5 macht das System erstmals interessant für Fotoenthusiasten, bietet sie doch trotz des 116 x 89 x 61 Millimeter kompakten Gehäuses einen kleinen Handgriff, einen Aufklappblitz und einen elektronischen Sucher. Letzterer bringt es auf eine hohe Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten und besitzt laut Canon eine Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde. Über den Vergrößerungsfaktor des Suchers schweigt Canon sich jedoch aus. Der eingebaute Aufklappblitz besitzt eine Leitzahl von 5.

Beim Bildsensor handelt es sich laut Canon um ein ähnliches Modell wie in der EOS 80D. Der CMOS-Sensor in APS-C-Größe (Crop-Faktor 1,6) bringt es auf eine Auflösung von 24 Megapixeln, wobei die Dual-Pixel-AF-Technologie zum Einsatz kommt, die einen schnellen Phasen-Autofokus über den gesamten Sensor ermöglicht. Dank Touchscreen lassen sich die Autofokuspunkte auch ohne Joystick ganz leicht anwählen und verschieben, selbst während man durch den Sucher blickt. Der Empfindlichkeitsbereich des Sensors geht von ISO 100 bis 25.600. Für die Bildverarbeitung sorgt der schnelle Bildprozessor Digic 7. Maximal neun Serienbilder pro Sekunde sind möglich, mit Autofokus-Nachführung sinkt die Bildrate leicht auf sieben Bilder pro Sekunde. Auch bei Videoaufnahmen, die maximal in Full-HD-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde erfolgen, soll der Autofokus sanft nachgeführt werden. Zusätzlich steht bei Videoaufnahmen ein digitaler Bildstabilisator zur Verfügung, der mit jedem Objektiv zusammenarbeitet. Nutzt man ein bildstabilisiertes Objektiv mit Dynamic-IS, arbeitet die Bildstabilisierung bei Videoaufnahmen noch effektiver.

Der rückwärtige Bildschirm misst acht Zentimeter in der Diagonale und bringt es auch eine Auflösung von 1,62 Millionen Bildpunkten. Dank des Klappmechanismus gelingen auch bodennahe sowie Über-Kopf-Aufnahmen problemlos. Neben WLAN und NFC ist die EOS M5 auch mit Bluetooth ausgestattet. So kann dauerhaft und energiesparend eine Verbindung zum Smartphone oder Tablet aufgebaut werden, beispielsweise um die GPS-Daten noch während der Aufnahme in die Fotos zu übertragen. Für datenhungrigere Anwendungen wie die Fernsteuerung wird die WLAN-Verbindung automatisch aktiviert.

Passend zur EOS M5 und allen anderen EOS-M-Kameras stellt Canon das neue EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM als siebtes EF-M-Objektiv vor. Das 8,3-fach-Zoom besitzt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 29 bis 240 Millimetern. Das 300 Gramm leichte Universalobjektiv soll sich damit ideal für Städtereisen eignen. Der verbaute optische Bildstabilisator ermöglicht bis zu vier Blendenstufen längere Belichtungszeiten als ohne, auch der Dynamic IS für Videoaufnahmen wird unterstützt. Der leise STM-Antrieb soll für eine schnelle und geräuschlose Fokussierung sorgen. Die Irisblende besteht aus sieben Lamellen. Die Naheinstellgrenze variiert von 25 Zentimetern bei 18 Millimetern bis hin zu 45 Zentimetern bei 150 Millimetern. Damit wird in Telestellung ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:3,2 erreicht.

Ab November 2016 soll die Canon EOS M5 zu einem Preis von ca. 1.130 Euro erworben werden können. In den ersten Monaten gehört zudem der EF-Adapter, allerdings ohne die Stativschelle, zum Lieferumfang. Damit lassen sich über 80 EF- und EF-S-Objektive ohne Funktionseinbußen an der EOS M5 verwenden. Der Adapter gehört solange zum Lieferumfang, wie der Vorrat reicht. Das wird voraussichtlich bis etwa Dezember 2016 oder sogar Januar 2017 der Fall sein. Das neue Canon EF-M 18-150mm 1:3,5-6,3 IS STM soll ebenfalls ab November 2016 erhältlich sein und knapp 500 Euro kosten. Das Set aus EOS M5 und EF-M 18-150 soll knapp 1.500 Euro kosten.

Hersteller Canon
Modell EF-M 18-150 mm 3.5-6.3 IS STM
Unverbindliche Preisempfehlung 469,00 € bis 499,00 € (je nach Version)
Bajonett Canon EF-M
Brennweitenbereich 18-150 mm
Lichtstärke (größte Blende) F3,5 bis F6,3
Kleinste Blendenöffnung F38
Linsensystem 17 Linsen in 13 Gruppen
KB-Vollformat nein
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 250 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz nein
Filtergewinde 55 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 61 x 87 mm
Objektivgewicht 300 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.