Erste DSLR mit 4k-Videoaufzeichnung

Canon EOS-1D C für professionelle Kameramänner

2012-04-12 Canon stellt mit der EOS-1D C eine weitere professionelle Kleinbild-Vollformat DSLR vor, die zwar auch Fotos aufnimmt, sich mit ihrer 4k-Videoaufzeichnung aber vornehmlich für professionelle Filmproduktionen eignet. 4k Video sind mit 4.096 x 2.160 Bildpunkten ungefähr 8,8 Megapixel. Der Sensor selbst löst sogar 18,1 Megapixel auf. Gespeichert werden 24 Bilder pro Sekunde mit Motion-JPEG-Komprimierung, aber auch eine unkomprimierte Streamingausgabe ist direkt über die HDMI-Schnittstelle möglich. Bei FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080) sind 60p möglich.  (Benjamin Kirchheim)

Canon EOS-1D C [Foto: Canon]Die EOS-1D C basiert auf der EOS-1D X, die ebenfalls noch nicht erhältlich ist, aber bereits im Oktober 2011 vorgestellt wurde. Technisch ist die EOS-1D C ihrer Schwester recht ähnlich, unterscheidet sie sich doch hauptsächlich durch die bessere Videofunktion. Aber auch fotografieren kann man mit ihr. 18,1 Megapixel Auflösung des CMOS-Sensors mit Aufzeichnung wahlweise im RAW- oder JPEG-Format, Dual-Digic-5-Bildprozessor, 61-Punkt-Autofokus mit 41 Kreuzsensoren, LiveView-Funktion, 3,2"-Bildschirm mit über einer Million Bildpunkten Auflösung gehören etwa zur Ausstattung. Serienbilder zeichnet auch die EOS-1D C mit zwölf Bildern pro Sekunde auf, ohne Autofokusnachführung sind es sogar 14 Bilder/s. Gespeichert wird auf CompactFlash-Speicherkarten, für die die EOS gleich mit zwei Steckplätzen aufwarten kann, die jeweils zum schnellen UDMA-7-Standard kompatibel sind. Das robuste Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Legierung und ist gegen Spritzwasser geschützt.

Ein weiteres Highlight ist der große Empfindlichkeitsbereich von ISO 50 bis 204.800 im Fotomodus, beim Filmen sind ISO 100 bis 25.600 wählbar. Auch der Dynamikumfang soll laut Canon sehr hoch sein und dem von analogem Videofilmmaterial sehr nahe kommen. Videos werden die eingelegten CF-Speicherkarten aufgezeichnet, bei 4k-Auflösung und 24 Bildern pro Sekunde mit 8-Bit Motion-JPEG-Komprimierung im Quicktime-Format (MOV). Dabei erfolgt ein Crop auf APS-H-Größe, so dass die Pixel nicht skaliert werden müssen. Bei Auflösungen Canon EOS-1D C [Foto: Canon]bis hin zu FullHD stehen Bildwiederholraten von 24, 25, 30, 50 und 60 Bildern/s und auch eine H.264-Komprimierung zur Verfügung. Auf Wunsch kann das Videoformat auf das Super-35-Millimeter-Format zugeschnitten werden, das bei Filmaufzeichnungen üblich ist. Es ist aber auch möglich, das Videosignal nicht auf die CF-Karte zu speichern, sondern unkomprimiert als YCbCr 4:2:2 über die HDMI-Schnittstelle auszugeben, um es mit externen Geräten aufzuzeichnen.

Für das EOS-Bajonett der EOS-1D C stehen über 60 Objektive zur Verfügung, die einen Brennweitenbereich von acht bis 800 Millimeter abdecken und für hohe Auflösungen, also auch 4k-Video, ausgelegt sind. Zum Lieferumfang der Canon EOS-1D C gehört ein Softwarepaket, das mit den verschiedenen Videoformaten der Kamera umgehen kann und diese über den SDI-Port eines PCs praktisch unkomprimiert auf einem externen Monitor ausgeben kann.

Allerdings soll die EOS-1D C erst im Oktober 2012 erhältlich sein, einen Preis nennt Canon noch nicht. Ebenfalls in Entwicklung befindet sich eine Cinema EOS C500, die ebenfalls in 4k aufzeichnen soll und wahlweise mit einem PL- oder EOS-Bajonett ausgestattet ist. Die C500 wird mit RAW-Videoaufzeichnung und 120p Framerate noch professionelleren Ansprüchen gerecht als die EOS-1D C.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.