Nahebringer

Canon EF-S 60 1:2.8 Makro USM im Detail und fürs Detail

2005-03-18 Während viele sicherlich schon sehnsüchtig auf die kurz bevorstehende Auslieferung der Canon EOS 350D warten, gibt es auch einige Vorbestellungen für das dazu passende Makro-Objektiv EF-S 60 1:2.8 Makro USM. Das EF-S-Objektiv, das zeitgleich mit der EOS 350D offiziell vorgestellt und in unserer Meldung über die PMA-Neuheiten von Canon nur am Rande erwähnt wurde, erlaubt von Hause aus einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1 und eine Nahbereichs-Fokussierung von nur 0,2 m. Wie versprochen, wollen wir nun dieses interessante Spezialobjektiv ausführlicher beschreiben.  (Yvan Boeres)

   Canon EF-S 60 mm 1:2,8 [Foto: Canon Deutschland]
 

Nächsten Monat (April 2005) soll das EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM zu einem Preis von rund 430 EUR auf den Markt kommen. Das "S" in der EF-S Typenbezeichnung steht für "Short Back Focus" und deutet darauf hin, dass das Objektiv hinten tiefer in das Kameragehäuse hineinragt. Das erlaubt, den von den Lichtstrahlen zurückgelegten Weg zwischen dem letzten Linsenelement und der Bildebene (d. h. dem Bildsensor) so kurz wie möglich zu halten, was eine stärkere Bündelung der Lichtstrahlen mit nahezu rechtwinkligem Strahlengang (je weiter der Weg, desto weiter gehen die Lichtstrahlen auseinander) zulässt. Davon profitiert nicht nur die Bildqualität. Weitere Vorzüge dieser Konstruktion sind eine besonders kompakte Bauweise und ein allgemein geringerer Aufwand bei der Fertigung der Objektive. Allerdings setzt die "Short Back Focus"-Architektur auch ein Kamerainneres voraus, das ein tieferes Hineinragen der rückwärtigen Objektivteile in die Kamera gestattet. Da kommt es gelegen, dass digitale Spiegelreflexkameras aufgrund ihrer kleinen Bildwandler (im Vergleich zu Kleinbildfilm) keinen so großen Spiegel und Bildkreis benötigen und demnach im Spiegelkasten sowie im Objektiv "Platz gemacht" werden kann. Entsprechend umgebaute bzw. angepasste Kameras sind bei Canon die EOS 300D, die EOS 20D und die brandneue EOS 350D. Die EF-S-Objektive passen alleine auf diese Kameras, was durch die weiße Kupplungsmarkierung am Objektivanschluss (die bei gewöhnlichen EF-Objektiven rot ist) farblich gekennzeichnet wird. Sollte dennoch versucht werden, ein EF-S-Objektiv auf eine nicht-EF-S-kompatible Kamera zu montieren, verhindert ein Gummiring am hinteren Teil des Objektivs eventuelle Beschädigungen.

Das EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM ist für den Nahbereich optimiert. Die optische Konstruktion mit 12 Linsenelementen in 8 Gruppen entspricht bei Kleinbild einem 96-mm-Objektiv, da aufgrund des Brennweitenverlängerungsfaktors bzw. des kleineren Bildkreises der horizontale Bildwinkel auf 20° 40' (14°10' vertikal, 24°30' diagonal) schrumpft. Die neue Canon-Linse fokussiert bis auf 20 cm hinunter, wobei der Ultraschallmotor (USM) für eine schnelle und nahezu lautlose Autofokus-Funktion sorgt. Charakteristisch für den USM-Antrieb sind die sehr kurzen Anlauf- und Haltezeiten (was ein sehr präzises Anhalten des Objektivs auf dem Schärfepunkt gestattet) und die Möglichkeit, jederzeit ohne Umschalten der Fokussierung manuell in die automatische Scharfstellung einzugreifen. Der AF-Steuerungsalgorithmus des EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM wurde laut Canon optimiert, um die Genauigkeit und Geschwindigkeit weiter zu erhöhen.

Die EMD-Blende (Electromagnetic Diaphragm) des EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM verwendet, Canon zufolge, eine nahezu perfekt kreisförmige Blendenöffnung mit 7 Lamellen. Damit lässt sich bei Offenblende (F2,8) ein ansprechender, gleichmäßig unscharfer Hintergrund erzielen, um so das Hauptmotiv hervorzuheben. Abblenden kann man bis auf F32. Weitere Merkmale des neuen Makro-Objektivs von Canon sind u. a. die auf die besonderen Eigenschaften von Digitalkameras bzw. Bildwandlern optimierte Super-Spectra-Objektivbeschichtung für eine effektive Unterdrückung von Lichtreflexen und Spiegelungen, die für die E-TTL-II-Blitzbelichtungsmessung und -steuerung notwendige Übertragung der Entfernungsmessdaten an die Kamera sowie die Innenfokussierung. Letztere gewährleistet, dass die Objektivlänge beim Scharfstellen konstant bleibt – was bei Makroaufnahmen von besonderer Bedeutung ist. Vor allem dann, wenn eines der beiden Makro-Blitzsysteme (Zangenblitz MT-24EX oder Ringblitz MR-14EX) vorne am Objektiv angeschlossen ist. Diese können ohne weiteres Zubehör direkt auf das Objektiv montiert werden; wer lieber Filter o. ä. an das EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM anbringt, findet an der Frontlinse ein entsprechendes Gewinde mit 52mm-Standarddurchmesser.

Als "reinrassiges" Makro-Objektiv bildet das EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM Motive mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1 ab. Für eine noch geringere Naheinstellung und einen größeren Abbildungsmaßstab lässt sich das EF-S 60 mm 1:2.8 Makro USM mit den Canon Zwischenringen EF 12 II und EF 25 II erweitern. Als weiteres Zubehör sind ein Objektivköcher mit der Bezeichnung LP1016 und eine Streulichtblende (ET-67B) optional erhältlich. Das ca. 73 x 69,8 Millimeter (Durchmesser x Länge) kleine und 335 Gramm leichte Objektiv wird übrigens in Übereinstimmung mit strikten Umweltrichtlinien hergestellt; Canon verwendet, eigenen Angaben zufolge, ausschließlich bleifreies Glas in den optischen Bauelementen seiner Objektive.

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