Gestiegene Ansprüche

Aufnahme in die Marktübersicht erst ab 2 Megapixel

2002-08-21 Im Einsteiger-Segment rollt eine große Welle billiger 1,3-Megapixel-Kameras mit CMOS-Sensor auf uns zu. Für einen hochwertigen Fotoabzug im beliebten 10x15-Format braucht man jedoch mindestens 2 Megapixel Auflösung. Die digitalkamera.de-Redaktion hat sich deshalb entschlossen, Kameras mit einer geringeren Auflösung nicht mehr generell in die Digitalkamera-Marktübersicht aufzunehmen.  (Jan-Markus Rupprecht)

Die erhältlichen bzw. bezahlbaren Auflösungen bei Digitalkameras steigen nach wie vor. In der Amateur-Spitzenklasse sind heute 5 Megapixel "angesagt", bei den Profi-Spiegelreflexkameras geht es bei 6 Megapixeln los. Selbst kleine Taschenkameras gibt es seit einiger Zeit mit 4 Megapixeln, während die 3-Megapixel-Klasse sich seit langem als Mittelklasse gut etabliert hat. Die 2-Megapixel-Klasse teilen sich mittlerweile Digitalkameras, die auf geringe Baugröße gezüchtet wurden, mit preisgünstigen Einsteigermodellen der etablierten Kamerahersteller. Neue Kameras mit 1,2-Megapixel-Auflösung sind hingegen entweder ultrakleine Lifestyle-Objekte ohne Zoom oder Billig-Kameras mit CMOS-Bildsensoren, die gerade in großer Zahl von oft völlig unbekannten Anbietern auf den Markt strömen. Noch geringere Auflösungen konzentrieren sich mittlerweile auf fotografierende Mobiltelefone, Organizer, Uhren und Webcams oder Digitalkameras im Kugelschreiber-Format. Kameras unter 1,2 Megapixel nehmen wir deshalb schon länger nicht mehr in unserer Marktübersicht auf.

Gerade die Billig-Kameras der 1,2-Megapixel-Klasse bereiten der digitalkamera.de-Redaktion einiges Kopfzerbrechen, denn umfangreiche technische Informationen über diese Produkte sind kaum zu beschaffen. Wollten wir diese Kameras in die digitalkamera.de-Marktübersicht aufnehmen, würden die – oft nicht einmal von Erfolg gekrönten – Recherchearbeiten derart viel Zeit in Anspruch nehmen, dass andere Themen darunter leiden würden. Die digitalkamera.de-Redaktion hat sich deshalb entschieden, die "Hürde" für die generelle Aufnahme in die digitalkamera.de-Marktübersicht von 1,2 auf 2,0 Megapixel anzuheben. Das bedeutet, jede digitale Fotokamera mit mindestens 2 Megapixeln wird aufgenommen, sofern sie in Europa lieferbar ist und wir überhaupt irgendwelche Informationen zum dem Modell in Erfahrung bringen können (andernfalls landet die Kamera in der "Warteschleife"). Bei Kameras mit weniger als 2 Megapixeln entscheidet die Redaktion darüber, ob ein Datenblatt erstellt wird. Für Kameras, die uns interessant genug für eine ausführliche Vorstellung erscheinen, werden wir nach Möglichkeit auch ein ausführliches Datenblatt erstellen – so sind wir beispielsweise bei der neuen Sony Cyber-shot U verfahren.

Die 2-Megapixel-Grenze macht übrigens auch technisch bzw. qualitativ durchaus Sinn. digitalkamera.de hat sich immer für eine "vernünftige" Auflösung eingesetzt, die die Grundlage für qualitativ hochwertige Digitalbilder ist. Und hier ist ein Ausdruck auf einem guten Fotodrucker oder eine Fotobelichtung im Fotolabor in einer Größe von 10 x 15 cm für uns relevant, denn dieses Format ist mit Abstand das beliebteste und häufigst bestellte Bildformat. Als Qualitätsmaßstab gelten dabei für uns normale Fotoabzüge aus einer Kleinbildkamera und den erreicht man für 10 x 15 cm erst mit einer Digitalkamera mit mindestens 2-Megapixel-Auflösung. Und selbst dann besitzt die Aufnahme keinerlei Qualitätsreserven beispielsweise für Ausschnittsvergrößerungen. Liefert die Kamera weniger als 2 Millionen Pixel, muss man sich entweder mit kleineren Ausgabegrößen zufrieden geben oder sichtbare Qualitätseinbußen in Kauf nehmen. Diese äußern sich entweder in leichten "Treppenstufen" an schrägen Linien oder einer grundsätzlichen leichten Unschärfe im gesamten Bild. Eine Aufstellung geeigneter Ausgabegrößen findet sich übrigens in unserem Fototipp "Geeignete Ausgabegröße von Digitalfotos bestimmen". Wer tiefer in die Thematik einsteigen möchte, sollte zusätzlich einen Blick in den Tipp "Bildauflösung für Druck oder Belichtung ermitteln" werfen.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.