Manipulationsfrei

Acolens, neues Profi-Tool für die Korrektur von Abbildungsfehlern

2006-08-02 Der Hamburger Softwarehersteller Nurizon GmbH bietet ab sofort das Profiwerkzeug "Acolens" für Fotografen an. Optisch bedingte Abbildungsfehler in Fotografien wie die Verzeichnung (auch "Distorsion" genannt), die Randabschattung (auch "Vignettierung") und Unschärfen zum Bildrand hin haben seit dem Einzug der digitalen Fotografie zugenommen. Auf der Grundlage der individuellen Vermessung gängiger Objektivtypen können diese Fehler mit "Acolens" professionell korrigiert werden. Dabei steht es dem Fotografen frei, ob er sich einer in der Software vorangelegten Objektivbibliothek bedienen will oder seine Objektive individuell anhand der "Acolens" Referenztafel selbst vermisst.  (Jan-Gert Hagemeyer)

acolens von Nurizon [Foto: Nurizon]Jedes Objektiv erzeugt bekanntlich mehr oder weniger geringe Abbildungsfehler. Auch bei sorgfältigster Produktion können diese Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Grundsätzlich gilt: Je "kleinformatiger" die Kamera und je "weitwinkeliger" das Objektiv, desto größer die Fehler. Daraus folgt, dass sich seit der enormen Verbreitung digitaler Kleinbild-SLRs das Phänomen der Abbildungsfehler verstärken musste und auch verstärkt hat. Die bereits im Markt befindlichen Produkte zur Behebung dieses Phänomens (u. a. "DxO Optics" der französischen DxO Labs, siehe weiterführende Links) bestätigen nach Ansicht der auf Software- und Hardwareapplikationen für optische Systeme spezialisierten Hamburger Entwickler zwar den Bedarf, stellen jedoch aus ihrer Sicht keine zufrieden stellende Lösung dar.

Mit dem Profi-Tool "Acolens" hat das Unternehmen sein Erstlingsprodukt für Fotografen zur Korrektur von Abbildungsfehlern in den Markt eingeführt. Das Acolens-Korrekturverfahren beruht auf dem Prinzip einer mathematischen Abweichungsanalyse in den Feldern Distorsion, Vignettierung und Randunschärfe. Auf der Grundlage von Brennweite und Blende werden für ein Objektiv in einem ersten Schritt anhand der Acolens Referenztafel (siehe weiterführende Links) Profile erzeugt. Die optisch-mathematischen Algorithmen ermitteln in einem zweiten Schritt die Soll- und Ist-Werte und führen darauf basierend eine Korrektur des Profils durch. Diese Profilkorrektur braucht dann nur noch auf Bilder angewendet zu werden, die mit dem entsprechenden Objektiv bei gleicher Brennweiten- und Blendeneinstellung fotografiert wurden. Die komplexen Operationen zur Korrektur der Abbildungsfehler laufen für den Anwender "unsichtbar" unter einer anwenderfreundlichen Benutzeroberfläche. Je nach Rechnerausstattung werden für die komplette Korrektur einer Fotografie ein bis max. zwei Minuten benötigt.

Die in der Software vorangelegte Objektivbibliothek basiert auf der Vermessung der in der professionellen Fotografie gängigen Objektivtypen (derzeit 19 Canon-Objektive, vier digitale und sieben analoge Nikon-Objektive). Neue Objektivmodelle können von Anwendern kostenlos von der Norizon-Website (siehe weiterführende Links) herunter geladen werden. Fotografen, die es vorziehen, ihre individuellen Objektive (etwa auch antike, seltene oder Spezialanfertigungen) selbst zu vermessen, können das anhand der ebenfalls erhältlichen Acolens Referenztafel. Das genaue Vorgehen zur Erzeugung eigener Objektivprofile ist in einem Handbuch zur Software beschrieben: Bei lotrechter Ausrichtung der Kamera auf die Referenztafel werden bei Studiolicht mit verschiedenen Blenden- und Brennweiteneinstellungen Bilder von der Referenztafel aufgenommen. Nach Einspielen der Bilder in Acolens wird zu jedem Profil ein Korrekturalgorithmus erzeugt, der als Objektivprofil in der Objektivbibliothek gespeichert wird. Auf diese Weise werden unerwünschte Veränderungen vermieden, da ausschließlich Bildfehler entfernt werden, die Bildgestaltung des Fotografen aber unberührt bleibt. Sollten bestimmte Effekte in einer Komposition beabsichtigt sein, kann die Korrektur einzelner Abbildungsfehler wie beispielsweise die Verzeichnung ausgeschlossen werden.

Nach vorheriger RAW-Konvertierung unterstützt Acolens die Formate TIFF und JPEG. Das Programm läuft auf Apple Macintosh mit Mac OS X Version 10.3.9 oder höher. Der Preis für Acolens beträgt 870 EUR (abzüglich 20 % "FirstMover Bonus"), für die Acolens Referenztafel berechnet Nurizon 986 EUR (jeweils inkl. MwSt).

Artikel-Vorschläge der Redaktion

Automatisch auslösen, wenn ein Motiv in den Schärfebereich kommt

Automatisch auslösen, wenn ein Motiv in den Schärfebereich kommt

Eine Autofokus-Falle kann in der Sport- oder Tierfotografie, aber auch für Selbstporträts sehr nützlich sein. mehr…

Markt+Technik E-Books drastisch im Preis reduziert

Markt+Technik E-Books drastisch im Preis reduziert

Kamerabücher und Bücher zu Bildbearbeitung und allgemeinen Fotothemen gibt es schon ab 3,99 € zum Herunterladen. mehr…

Radiant Photo im Test

Radiant Photo im Test

Der "Bildveredler" zeigt in diesem Test, was er kann, wo er seine Schwächen hat und für wen er sich eignet. mehr…

Vintage-Objektive – 6. aktualisierte Auflage als PDF erhältlich

"Vintage-Objektive – 6. aktualisierte Auflage" als PDF erhältlich

In diesem Buch lernt der Leser die Vor- und Nachteile beim Einsatz alter Objektive an modernen Digitalkameras kennen. mehr…

FOTOPROFI Die News sponsert FOTOPROFI, ein familien­geführter Fachhändler mit 9 Standorten in Baden-Württemberg, hochwertiger Bildmanufaktur, umfangreichem Webshop und kompetenter Telefonberatung: +49 (0) 7121 768 100.

News-Suche

von bis
Hersteller
Autor
Suche nach