Alpha-Weibchen

10-Megapixel-DSLR-Kamera Sony Alpha 100 offiziell vorgestellt

2006-06-06 Sony DSLR-A100 oder auch a100 oder Alpha 100 heißt die neue, heute vorgestellte Digitalspiegelreflex-Kamera, je nachdem, welche Quelle man bei Sony anzapft. Die Kamera geht aus der Erbschaft der Kamerasparte von Konica Minolta hervor, die Sony weiterführt. Und die Kamera ist mit ihrer 10,2-Megaxpixel-Auflösung, ihrem Bildstabilisator, der "Anti-Dust"-Staubschutztechnik und ihrer Kompatibilität zum Minolta-A-Bajonett und Konica Minolta Blitzgeräten wirklich eine würdige Nachfolgerin der Konica Minolta Dynax 5D und 7D – die Anführerin einer neuen Digitalkamera-Generation bei Sony.  (Jan-Markus Rupprecht)

Sony Alpha 100 [Foto: Sony]Sony hat heute nicht nur eine neue digitale Spiegelreflexkamera vorgestellt, sondern gleich ein ganzes System: Insgesamt 21 Objektive werden bis November auf den Markt kommen, und 34 Produkte umfasst die Zubehörliste, darunter mehrere Blitzgeräte. Auch wenn die Pressemitteilung dies behauptet – Sonys erste DSLR-Kamera ist die Alpha 100 genau genommen nicht, denn ab 1998 hatte Sony mit den DSC-D700 und DSC-D770 schon einmal zwei Spiegelreflex-Digitalkameras im Lieferprogramm, allerdings mit fest angebautem Zoomobjektiv. Die neue, Sony Alpha 100 oder DSLR-A100 genannte Kamera dagegen besitzt einen nun Alpha-Bajonett genannten Objektivanschluss, der identisch mit dem Minolta-A-Bajonett ist, so dass sich die bisherigen Objektive von Minolta bzw. Konica Minolta daran betreiben lassen und umgekehrt neue Objektive von Sony kompatibel zu bisherigen DSLR-Kameras von Konica Minolta sind. Ähnliches gilt für den bewährten Minolta-Systemblitzschuh sowie für technische Details wie die direkt von der Kamera gesteuerte drahtlose TTL-Blitzsteuerung in Verbindung mit passenden Systemblitzgeräten. Man kann also sagen, dass Sony die (Konica) Minolta Tradition konsequent weiterführt.

Sony verspricht eine erstklassige Bildqualität, die der 10,8-Megapixel-CCD-Sensor (10,2 Megapixel effektiv) im APS-C-Format (23,6 x 15,8 mm) liefern soll. Damit diese nicht getrübt wird, besitzt die Kamera eine "Super Steady Shot" genannte optische Bildstabilisierung sowie eine "Anti-Dust" getaufte Staubschutztechnik. Bei der von Konica Minolta als "Anti Shake" bekannten Bildstabilisation wird der Bildsensor in horizontaler und vertikaler Richtung von zwei Piezoelementen bewegt, die von zwei Gyrosensoren und entsprechender Regelelektronik angesteuert werden. So können je nach Aufnahmesituation bis zu 3,5 Belichtungsstufen "gewonnen" werden, d. h. es lassen sich entsprechend längere Belichtungszeiten noch "aus der Hand", also ohne Stativ, fotografieren. Da dieses System in die Kamera integriert ist, kann es seine Vorteile mit jedem Objektiv ausspielen, so dass der Anwender gegenüber dem Kauf mehrerer stabilisierter Objektive (die Sony natürlich auch gar nicht anbietet) eine Menge Geld sparen kann.

Ein System, das verhindert, dass sich beim Objektivwechsel ins Kameragehäuse eingedrungener Staub auf dem Bildsensor ablagert und so die Bildqualität beeinträchtigt, kennt man bisher nur von DSLR-Kameras von Olympus. Während Olympus das Problem mit einem vor dem Sensor eingebauten Schutzfilter löst, der per Ultraschall eventuell anhaftenden Staub "wegschießt", beschichtet Sony den CCD-Sensor selbst mit einer antistatischen Beschichtung ("Anti-Dust Coating") und "rüttelt" den Sensor beim Ausschalten der Kamera mittels "Anti-Dust Vibration", damit möglicherweise vorhandener Staub herunterfällt. Die "Anti-Dust Vibration" lässt sich auch per Menü starten.

Die Bildoptimierung übernimmt der "Bionz Image Prozessor", der die eingehenden Pixelinformationen analysiert und Belichtung und Farbtiefe korrigiert. Gerade beim Fotografieren von Motiven mit einem hellen Hintergrund soll dies hilfreich sein, da so die Details in sehr hellen und dunklen Bereichen verbessert werden und die Dynamik erhöht wird.

Für die Alpha 100 werden 21 hochwertige Objektive von Carl Zeiss und Sony angeboten. Die traditionsreiche Objektivschmiede Carl Zeiss steuert zwei lichtstarke Festbrennweiten (Planar T* 85 mm F1,4 und Sonnar T* 135 mm F1,8) und ein Zoomobjektiv Vario-Sonnar T* 16-80 mm F3,5-4,5 zum Sony-Objektivprogramm bei. "Sony G" nennt sich die Königsklasse unter den Sony-eigenen Objektiven, die zunächst eine 35 mm Festbrennweite mit Lichtstärke F1,4, eine Telefestbrennweite 300 mm F2,8 und ein Telezoom 70-200 mm mit durchgängiger Lichtstärke von F2,8 umfasst. Eine Übersicht dieser und der weiteren Objektive, die parallel zur Alpha 100 angekündigt wurden, gibt die Tabelle am Ende dieser Meldung. In Verbindung mit dem APS-C-Sensor der Alpha 100 ergibt sich ein 1,5-facher Brennweitenverlängerungsfaktor.

Sony SAL50F14 50 mm F/1.4  [Foto: Sony] Sony SAL100M28 100 mm  Makro 2.8  [Foto: Sony] Sony SAL135F28 135 mm F/2.8  [Foto: Sony] Sony SAL1118 11-18 mm  [Foto: Sony] Sony SAL70200G Objektiv 300 mm F/2.8  [Foto: Sony] Sony SAL300F28G Objektiv 300 mm F/2.8  [Foto: Sony]

Damit mit der Alpha 100 möglichst kein Motiv mehr verpasst wird, aktiviert sich ihr Autofokus bereits, sobald man sich mit dem Auge dem Sucher nähert, eine Technik, die man bereits von analogen Minolta Spiegelreflex-Kameras kennt. Üblicherweise muss zunächst der Auslöser leicht angedrückt werden, damit sich der Autofokus scharf stellt. Dies dauert manchmal zu lange, und der anvisierte Schnappschuss wird verpasst oder die Aufnahme wird unscharf. Die Kombination von „Bionz Image Prozessor“ und High Speed DDR-SDRAM Speicherbausteinen ermöglicht zudem eine extrem schnelle Signalverarbeitung, so dass die Alpha 100 in Verbindung mit einer schnellen Speicherkarte unbegrenzt Serienbilder im JPEG-Format in einer Geschwindigkeit von drei Bildern pro Sekunde aufnehmen kann.

Sony Alpha 100 [Foto: Sony]Der 2,5" (6,3 cm) große LCD-Monitor ist mit 230.000 Pixeln erfreulich hoch auflösend und zeigt neben den aufgenommenen Bildern auch Zusatzinformationen (z. B. ein Histogramm) an. Je nachdem, in welcher Position die Kamera gehalten wird, drehen sich die angezeigten Informationen vertikal oder horizontal, so dass das Display immer optimal abgelesen werden kann. Der Fotograf hat die Wahl, ob er seine Aufnahmen im JPEG- oder RAW-Format oder gleichzeitig in beiden Formaten speichern möchte.

Für leistungsfähige Akkus und lange Betriebszeiten ist Sony ja bekannt. So schafft die Alpha 100 mit ihrem NP-FM55H Info-Lithium-Akku bis zu 750 Aufnahmen nach CIPA-Standard mit 50 Prozent Blitzeinsatz. Apropos Blitz: Der eingebaute Pop-Up-Blitz klappt weit nach oben und erreicht laut Herstellerangabe eine Leitzahl von 12, bezogen auf ISO 100, und lässt sich im Weitwinkelbereich mit Objektiven bis hinunter zu 18 mm nutzen. Im Zubehörprogramm der Kamera befinden sich zwei leistungsfähige Zusatzblitzgeräte (HVL-F36AM und HVL-F56AM) mit Leitzahlen von 36 und 56, bezogen auf ISO 100, und Motorzoom-Reflektor für einen Bereich von 24 bis 85 mm (mit montierter Streuscheibe bis hinunter zu 17 mm). Beide lassen sich direkt von der Kamera drahtlos steuern und ermöglichen so entfesseltes Blitzen mit TTL-Belichtungsautomatik. Ab September werden das Ringlicht HVL-RLAM und ab November das Makro Zangenblitz-Set HVL-MT24AM das Blitzgeräte-Sortiment ergänzen. Alle neuen Blitzgeräte sind kompatibel zu den Konica Minolta DSLR Kameras. Ebenso lassen sich auch Konica Minolta Systemblitzgeräte an der neuen Sony DSLR-Kamera betreiben.

Die Sony Alpha 100 kommt Mitte Juli 2006 für rund 900 EUR (solo) auf den Markt. Parallel dazu wird es die Kamera als Standard-Zoom- und als Doppelzoom-Kit geben. Inklusive 18-70-mm-Objektiv kostet die Kamera dann rund 1.000 EUR und mit einem zusätzlichen 75-300-mm-Telezoom 1.200 EUR. Die Einzelpreise der Objektive in Euro und US-Dollar sind auch in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Dabei fällt wieder einmal auf, dass die Objektive (selbst wenn man noch bis zu 17 % VAT auf die US-Preise aufschlägt) in den USA wesentlich günstiger angeboten werden als in Europa.

Typ Bezeichnung Brennweite max. Blende Einführung UVP* in EUR US UVP**
Carl Zeiss SAL-85F14 85 mm F/1.4 Oktober 06 1.350 1.299
Carl Zeiss SAL-135F18 135 mm F/1.8 Oktober 06 1.450 1.399
Carl Zeiss SAL-1680Z 16-80 mm F/3.5-4.5 DT November 06 800 699
  
Sony G SAL-70200 70-200 mm F/2.8 August 06 2.400 2.399
Sony G SAL-300F28 300 mm F/2.8 G September 06 7.000 5.999
Sony G SAL-35F14 35 mm F/1.4 Oktober 06 1.450 1.399
  
Sony SAL-1870 18-70 mm F/3.5-5.6 DT Juli 06 200 199
Sony SAL-75300 75-300 mm F/4.5-5.6 Juli 06 250 229
Sony SAL-18200 18-200 mm F/3.5-6.3 Juli 06 550 499
Sony SAL-24105 24-105 mm F/3.5-4.5 Oktober 06 580 479
Sony SAL-50F14 50 mm F/1.4 Juli 06 360 349
Sony SAL-16F28 16 mm F/2.8 Oktober 06 1.000 999
Sony SAL-20F28 20 mm F/2.8 Oktober 06 750 679
Sony SAL-28F28 28 mm F/2.8 Oktober 06 280 249
Sony SAL-135F28 135 mm STF F/2.8(T4.5) Oktober 06 1.200 1.199
Sony SAL-500F80 500 mm F/8.0 Oktober 06 750 699
Sony SAL-50M28 50 mm Makro F/2.8 Juli 06 600 479
Sony SAL-100M28 100 mm Makro F/2.8 Juli 06 850 679
Sony 1.4 x September 06 600
Sony 2.0 x September 06 650
  
* Unverbindliche Preisempfehlung
** Unverbindliche Preisempfehlung in US-Dollar und ohne VAT (Value added Tax)

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 58, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.