Rubrik: Studio

Welche Spyder5 Version ist für welchen Anwender geeignet?

2015-05-18 In regelmäßigen Abständen verbessern Hersteller die eigenen Produkte und werten die Hard- oder Software auf. Auch Datacolor verfährt so mit den hauseigenen Farbmanagement-Produkten: Vor Kurzem wurde ein neuer Spyder in drei Ausführungen vorgestellt. Das Kalibrieren selbst ist einfach und intuitiv, die Anwendungssoftware führt durch den Prozess. Zudem hatten wir in der Vergangenheit schon mehrere Fototipps dazu. In diesem Fototipp zeigen wir Ihnen deshalb nicht, wie man mit der Spyder5-Software einen Monitor kalibriert, sondern erklären, welche der drei vorhandenen Spyder5-Versionen die richtige Wahl für die eigenen Ansprüche ist.  (Harm-Diercks Gronewold)

  • Bild Spyder5 Colorimeter. [Foto: Datacolor/O. Mews]

    Spyder5 Colorimeter. [Foto: Datacolor/O. Mews]

  • Bild Spyder5 Colorimeter. [Foto: Oliver Mews]

    Spyder5 Colorimeter. [Foto: Oliver Mews]

  • Bild Spyder5 Colorimeter. [Foto: Oliver Mews]

    Spyder5 Colorimeter. [Foto: Oliver Mews]

  • Bild Spyder5 Colorimeter. [Foto: Datacolor/O. Mews ]

    Spyder5 Colorimeter. [Foto: Datacolor/O. Mews ]

Datacolor bringt den Spyder5 in drei verschiedenen Versionen für drei unterschiedliche Preise auf den Markt. Die günstigste Version ist der Spyder5 Express für knapp 120 Euro, die Hälfte mehr kostet der Spyder5 Pro für knapp 180 Euro und das Top-Modell Spyder5 Elite schlägt mit fast 260 Euro zu Buche. Schaut man sich die Hardware in allen drei Versionen an, so ist diese äußerlich identisch. Wir gehen davon aus, dass auch im Innern die gleiche Technik verbaut ist. Nur die Elite-Version hat allerdings ein Stativ-Gewinde zur freien Positionierung im Raum beim Kalibrieren von Videoprojektoren.

Der große Unterschied zwischen den drei Versionen besteht im Funktionsumfang der Software. Diese liegt der Verkaufsverpackung nicht bei, sondern muss über die Datacolor-Website heruntergeladen werden. Mit der mitgelieferten Seriennummer wird dann die Software „freigeschaltet“ und kann genutzt werden. Dieses Vorgehen ist bei allen drei Versionen gleich. Zudem besitzen alle Versionen die Möglichkeit, Multimonitor-Systeme einzumessen.

Die Spyder5 Express ist die „kleinste“ Spyder5-Version und bietet dem Anwender die Möglichkeit, schnell und einfach Monitore und auch Laptopdisplays zu kalibrieren. Für eine Kalibration sind lediglich fünf Arbeitsstufen notwendig, durch die zudem noch eine Assistenzfunktion führt. Weder die Gammawerte noch die Farbtemperatur können vom Anwender geändert werden. Der Spyder5 Express ist mit Sicherheit ein nützliches Werkzeug, wenn man „ab und an“ Bilder für den Druck vorbereiten möchte oder ein wenig Bildbearbeitung betreibt und auf genaue Farben und Helligkeit nicht verzichten möchte. Somit ist die Spyder5 Express wirklich nur Anwendern zu empfehlen, die die „Bildarbeit“ am Computer nur selten betreiben und sich auch nicht weiter mit dem Thema Farbmanagement beschäftigen wollen.

  • Bild Startbildschirm Spyder5 Elite Software. [Foto: MediaNord]

    Startbildschirm Spyder5 Elite Software. [Foto: MediaNord]

  • Bild Spyder5 Prüffenster für Colorimeter. [Foto: MediaNord]

    Spyder5 Prüffenster für Colorimeter. [Foto: MediaNord]

  • Bild Spyder5 Elite Luminanzkurve. [Foto: MediaNord]

    Spyder5 Elite Luminanzkurve. [Foto: MediaNord]

  • Bild Spyder5 Elite optionale Einstellungen. [Foto: MediaNord]

    Spyder5 Elite optionale Einstellungen. [Foto: MediaNord]

Bei der Spyder5 Pro geht es schon etwas mehr ins „Eingemachte“. Neben vier verschiedenen Gamma-Voreinstellungen und vier Farbtemperaturoptionen unterstützt die Pro-Version zwei ICC-Profil-Versionen (ICC 1 und ICC 4) und kann das Umgebungslicht mit vier Einstellungsoptionen in die Kalibration einbeziehen. Darüber hinaus erlauben 16 Kalibrierungseinstellungen, ein individuelleres Ergebnis zu erzielen. Durch den Kalibrationsprozess führt ein Kalibrationsassitent. Des Weiteren ist eine schnelle Rekalibration möglich, die anstelle von fünf Minuten für eine komplette Kalibrierung nur noch zweieinhalb Minuten benötigt. Zudem bietet der Spyder5 Pro eine einfache Bildschirmanalyse. Die gelungene Mischung aus vielen Optionen und Einstellungsmöglichkeiten macht den Spyder5 Pro zum idealen Werkzeug für ambitionierte Fotografen und auch Bildbearbeiter. Also Anwender, die sich auf genaue Farbdarstellung verlassen wollen, ohne dabei massiv in das Thema Farbmanagement einsteigen zu wollen.

Die „größte“ Version der Spyder5 ist die Elite-Version und kann neben Laptop und Monitoren auch Datenprojektoren (Beamer) kalibrieren. Die Software unterstützt zwei ICC-Profilversionen (ICC 1 und ICC 4) und bietet eine manuelle Farbtemperatur- und Gammawahl. Zudem sind sieben spezielle Kalibrierungsziele als Voreinstellung vorhanden (inklusive Videografie-Voreinstellung), und die Messung des Umgebungslichtes bietet fünf Einstellungsoptionen. Des Weiteren bietet die Spyder5 Elite eine „StudioMatch“-Funktion, die es erlaubt, verschiedene Bildschirme aufeinander anzupassen, und auch eine schnelle Rekalibration wird unterstützt. Zu weiteren Merkmalen gehören die anpassbare Gamma-Kurve sowie eine benutzerdefinierte Schwarzweiß-Luminanzkontrolle. Darüber hinaus lassen sich Kalibrierungskurven von anderen Monitoren übernehmen. Der Anwender kann zur Kalibration auf einen Assistenten zurückgreifen, der durch den gesamten Prozess führt, oder es wird die Expertenkonsole gewählt, die alle Einstellmöglichkeiten und Optionen auf einen Blick anzeigt. Dokumentationsfunktionen bieten eine Dokumentation von Monitor-Messergebnissen, und die erweiterte Bildschirmanalyse zeigt den Verlauf der Monitoralterung. Zwar hilft ein Assistent bei der Spyder5 Elite durch den Kalibrationssprozess, doch viele Einstellungsmöglichkeiten und Optionen sind nur dem Profi einleuchtend und auch dieser benötigt umfassende Kenntnisse beim Farbmanagement. Darum ist der Spyder5 Elite auch nur Profis zu empfehlen oder solchen, die es noch werden wollen.

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Autor

Harm-Diercks Gronewold

Harm-Diercks Gronewold, 52, ist gelernter Fotokaufmann und hat etliche Jahre im Fotofachhandel gearbeitet, bevor er 2005 in die digitalkamera.de-Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Produktdatenbanken, Bildbearbeitung, Fototipps sowie die Berichterstattung über Software und Zubehör. Er ist es auch, der meistens vor der Kamera in unseren Videos zu sehen ist und die Produkte vorführt.