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Panoramafotografie: Kameras ohne Unterstützung

1999-08-18 Die meisten Digitalkameras bieten keine besondere Unterstützung für Panoramen aus Einzelbildern. Aber auch diese Kameras ohne "Stitch-Assistent", "Panorama-Modus" oder "AE-Lock" eignen sich für Panorama-Aufnahmen, wenn man die hier beschriebenen Punkte beachtet.  (Michael Guthmann)

    Stativkopf mit Gradeinteilung
Wasserwaage am Stativ
Es empfiehlt sich, für alle Bilder eines Panoramas dieselben Einstellungen vorzunehmen. Dazu zählen Weißabgleich, ISO-Wert, Blende und Belichtungszeit. Sollte die Kamera keinen Belichtungsspeicher haben, können die Werte meist auch manuell eingegeben werden. Hierfür misst man am besten mit Hilfe der Programmautomatik den Belichtungswert eines Bildausschnittes, der einen guten Mittelwert des Lichtspektrums der Szene widerspiegelt. Diesen Wert notieren und ihn manuell bei der Kamera einstellen. So können Helligkeitssprünge zwischen den Einzelbildern verhindert werden. Zudem sollte der Weißwert bei allen Bildern identisch sein und, wenn möglich, manuell abgeglichen werden.

Bei Kameras ohne die Möglichkeit, Belichtungswerte manuell einzustellen, muss man sich bei jedem Einzelbild auf die Automatik der Kamera verlassen. Dies muss aber kein Nachteil sein, denn gute Stitch-Programme gleichen kleine Helligkeits- und Farb-Unterschiede im Übergangsbereich der Einzelbilder sanft an. Die individuelle Belichtung reduziert außerdem die Gefahr von Über- oder Unterbelichtungen bei einzelnen Teilbildern.

Da es bei Kameras ohne Stitch-Assistent keine visuelle Kontrollmöglichkeit der Überlappungen auf dem LCD-Monitor der Kamera gibt, muss man sich bei der Aufnahme anders behelfen, um genügend Bilder mit den entsprechenden Überlappungen zu bekommen. Am besten ist hierfür ein Stativ mit Wasserwaage und Gradeinteilung an der horizontalen Drehachse. Bei der horizontalen Ausrichtung sollte zuerst das Stativ und erst dann der Stativkopf richtig ausgerichtet werden.

Je nachdem welche Brennweite man verwendet, variiert die Anzahl der Bilder, die zu machen sind, um eine ausreichende Überlappung von Bild zu Bild zu erhalten. Genaue Infos dazu enthält unsere Seite "Erforderliche Bildanzahl". Die dort enthaltene Tabelle nennt auch die Schrittweite, um die der Stativkopf bei jeder Aufnahme weitergedreht werden muss.

Wenn das Stativ horizontal ausgerichtet ist und die Schrittweite einigermaßen genau eingehalten wird, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Man muss nicht einmal mehr durch den Sucher schauen, sondern kann sich voll und ganz darauf konzentrieren, beispielsweise alle 25° ein Foto zu machen. Ideal ist ein Stativkopf oder eine Eigenkonstruktion, die es ermöglicht, den Drehpunkt genau unter dem Knotenpunkt zu platzieren. Genaue Informationen dazu auf unserer Seite "Der richtige Drehpunkt".

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