Rubriken: Bildpräsentation, Geotagging, Tipps zu einzelnen Kameras

Drahtlose Bildübertragung mit Lumix-Digitalkameras von Panasonic

2013-09-09 Nachdem einerseits Social-Media-Webseiten, auf denen Anwender die Inhalte selbst bereitstellen, Fotos zum Alltag gehören und andererseits Smartphones auch von der Bildqualität her immer mehr zur Konkurrenz für Digitalkameras werden und diesen vor allem im Einsteigerbreich Marktanteile rauben, müssen die Kamerahersteller neue Wege finden, um Käufer für ihre Produkte zu gewinnen. Ein Weg sind hochwertige Digitalkameras mit einer überlegenen Bildqualität, aber auch die einfache Übertragung eben jener qualitativ hochwertigen Bilder an die Smartphones. Auch Panasonic bietet inzwischen in zahlreichen Lumix-Modellen eben jene drahtlose Bildübertragung an, doch nicht nur das.  (Benjamin Kirchheim)

Es gibt einige Möglichkeiten, eine Kamera mit einem Smartphone zu verbinden. WLAN ist dabei die erste Wahl, denn damit lassen sich auch größere Bilddateien in akzeptabler Zeit übertragen, zudem bieten alle Smartphones oder auch Tablet-Computer WLAN. Doch die Konfiguration ist nicht einfach, so müssen die Geräte erst mittels der richtigen SSID und Passwort miteinander verbunden werden. Doch gerade auf der Kamera ist diese Texteingabe oft nicht einfach, erst Recht nicht, wenn sie keinen Touchscreen besitzt. Um dies zu umgehen, hat sich Panasonic für die NFC-Technik entschieden, wobei man selbstverständlich auch auf die konventionelle Art eine Verbindung zwischen Kamera und Smartphone herstellen kann. NFC steht für "Near Field Communication" und hat lediglich eine Reichweite von wenigen Zentimetern. Zwei Geräte müssen also zur Kommunikation in unmittelbarer Nähe zueinander sein, am besten so nahe, dass sie sich berühren. NFC ist übrigens auch die Technik, mit der so genannte RFID-Chips ausgelesen werden, die in den neue Ausweisen und Reisepässen stecken oder etwa auf Artikelverpackungen kleben. Im Falle der Verbindung von einer Digitalkamera mit einem Smartphone dient NFC lediglich dazu, die Daten zur Aktivierung einer WLAN-Verbindung auszutauschen, so dass der Anwender diese nicht manuell eingeben muss.

Wichtig ist, dass das Smartphone beziehungsweise Tablet überhaupt NFC unterstützt, was leider aktuell noch auf recht wenige Oberklassemodelle zutrifft. NFC muss genauso wie WLAN auf dem Smartphone aktiviert sein, außerdem muss man die Panasonic Image App installiert sein, die man im Play-Store bei Google für Android-Geräte beziehungsweise im iTunes-Store für Apple-Geräte findet (siehe jeweils weiterführende Links). Nun wird die App gestartet und die Kamera eingeschaltet. Nun genügt es, das Smartphone an der Seite der Kamera an das entsprechende Symbol zu halten und auf der Kamera die Verbindung zu bestätigen, schon stellen die Geräte eine Verbindung miteinander her. Alternativ lässt sich das WLAN durch ein langes Drücken der WiFi-Taste an der Kamera aktivieren, die angezeigte SSID und das Kennwort müssen anschließend auf dem Smartphone in den WLAN-Einstellungen eingegeben werden. Übrigens beherrscht die Kamera nicht nur die direkte Kommunikation mit einem Smartphone, sondern auch mit normalen WLAN-Netzen oder etwas einem Fernseher per DLNA, doch das soll hier nicht weiter thematisiert werden.

Die Panasonic Image App bietet eine durchaus reichhaltige Funktionalität. So kann sie die Bilder auf der Speicherkarte der Kamera anzeigen. Diese Fotos lassen sich löschen, betrachten und einzeln oder rudelweise auf das Smartphone übertragen. Hierbei erlaubt die App in den Einstellungen die Wahl, in welcher Auflösung dies geschehen soll, auf Wunsch überträgt sie die Bilder in voller Auflösung, was nicht jeder Konkurrent beherrscht. Zwar dauert die Übertragung länger, aber dafür stehen die Fotos eben in voller Auflösung zur Verfügung. In der Übersicht oder Bildansicht braucht man ein Foto nur lange zu berühren und die App blenden an allen vier Kanten jeweils eine Funktion ein. Was mit dem Bild geschieht entscheidet man durch einfaches Ziehen des Fotos auf die entsprechende Funktion. Welche vier Funktionen dies sind, lässt sich im Menü der App bestimmen, hier gibt es eine Fülle von möglichen Optionen und man könnte höchstens bemängeln, dass man nur vier gleichzeitig nutzen kann. Neben dem Speichern auf dem Gerät können Fotos auch direkt an soziale Netzwerke, etwa Facebook oder Google+ oder beispielsweise zu Bildbearbeitungsapps weitergegeben werden.

Selbstverständlich bietet die App auch eine Fernsteuerfunktion für die Kamera. Hier lassen sich je nach Kameramodell verschiedene Optionen einstellen. Bei der Panasonic Lumix DMC-LF1, mit der wir die Funktion zusammen mit einem Samsung Galaxy S3 testen konnten, lässt sich beispielsweise das Zoom bedienen. Auch der Blitz, der Selbstauslöser, der Tracking-Autofokus, der Bildmodus und noch einiges mehr ließen sich einstellen. Leider sind bei dieser Kamera Funktionen wie die Weißabgleichseinstellung oder die ISO-Einstellung ausgegraut. Je nach Kameramodus lassen sich aber beispielsweise die Blende und Verschlusszeit oder der Weißabgleich einstellen, wobei ein Wechsel des Modus über das Wählrad auf der Kamera bei getrennter Verbindung erfolgen muss.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das GPS des Smartphones zum Taggen von Kamerafotos zu nutzen. Dabei lässt sich etwa einstellen, wie häufig das GPS-Signal ausgelesen wird: je seltener, desto länger hält der Akku, aber desto ungenauer werden auch die Positionen. Übrigens lassen sich die Ortsinformationen beim Übertragen der Bilder auf das Smartphone beziehungsweise ins Internet diese Ortsdaten aus Datenschutzgründen automatisch wieder löschen, die App bietet extra eine Einstellung dafür. Überhaupt scheint Panasonic der Datenschutz wichtig zu sein, es wird im Handbuch etwa gewarnt, dass Funknetze abgehört werden können, wobei die Verschlüsselung mit einem recht sicheren Passwort durchaus einigen Schutz bietet.

Insgesamt bietet die Panasonic Image App eine reichhaltige Funktionalität. Vor allem überträgt sie die Bilder auf Wunsch in Originalauflösung und erlaubt sehr zahlreiche Weiterverarbeitungsmöglichkeiten. Auch die Kamerafernsteuerung bietet mehr Funktionen als mancher Konkurrent, wenn auch die eine oder andere Einstellung leider nicht immer möglich ist. Selbst die Reaktionsgeschwindigkeit auf das Auslösesignal sowie der recht geringe Zeitversatz der Livebildübertragung können sich sehen lassen.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.