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Die Funktionen der Fujifilm Camera Remote App in der Anwendung

2020-02-23, aktualisiert 2023-02-09 Die Fujifilm Camera Remote App wird ständig weiterentwickelt und bietet nicht mehr nur das simple Übertragen von Fotos, eine Kamerafernsteuerung und Geotagging an, sondern inzwischen gibt es auch eine reine Fernauslösefunktion und sogar Firmwareupdates lassen sich über die App einspielen. Je nach Kamera variiert der Funktionsumfang allerdings stark, insbesondere hängt er davon ab, ob die Kamera Bluetooth und WLAN unterstützt oder nur WLAN alleine. In diesem Fototipp zeigen wir, wie die App funktioniert, sogar ein Firmwareupdate haben wir erfolgreich durchgeführt.  (Benjamin Kirchheim)

Diesen Fototipp hatten wir am 22. Februar 2016 erstmals veröffentlicht und haben ihn im Februar 2020 komplett überarbeitet und auf aktuellen Stand gebracht. Im Februar 2023 erfolgten einige kleinere Anpassungen an die aktuelle App-Version 4.6.1.2.

Sucht man nach Fujifilm im Google-Play-Store, so findet man gleich mehrere offizielle Apps des Herstellers. Die richtige App für die Kameras heißt "Fujifilm Camera Remote App" (Download über die weiterführenden Links). Sie ist mit allen Fujifilm-Kameras, die WLAN und/oder Bluetooth bieten, kompatibel und ersetzt auch die ältere, nicht mehr erhältliche App Fujifilm Photo Receiver. Offiziell unterstützt die aktuelle Version 4.6.1.2 der Fujifilm Camera Remote App zwar noch kein Android 13, wir haben sie aber erfolgreich unter dieser neuesten Android-Version auf einem Realme GT 5G verwendet. Fujifilm selbst arbeitet aktuell noch an Kompatibilitätstests. Die App ist selbstverständlich auch für iOS-Geräte erhältlich.

Kopplung

Wenn Sie in der Kamera den entsprechenden Menüeintrag im Aufnahmemenü zur Drahtloskommunikation aufrufen (im Einstellungsmenü befindet sich ein ähnlicher Menüeintrag in den Kopplungseinstellungen), so können Sie sich dort eine Hilfe anzeigen lassen. Diese verweist auf eine Internetadresse, über die Sie direkt die nötige App im Google-Play-Store oder bei Apple iTunes ansteuern können. Die Adresse haben wir in den weiterführenden Links hinterlegt. Dort ist auch die Anwendung PC Auto Save zu finden, mit der sich die Bilder ins Heimnetzwerk auf einen PC übertragen lassen. Das soll in diesem Fototipp aber nicht das Thema sein.

Am einfachsten geht die Kopplung, wenn diese über das Smartgerät (im Folgenden verwenden wir diesen Begriff als Synonym für Smartphones und Tablets) initiiert wird. Dort wird nämlich in den ersten beiden Schritten die Kamerafamilie (die X100-Modellreihe ist übrigens unter "X-System" zu finden und nicht unter "FinePix") und anschließend das Kameramodell ausgewählt, was den Vorteil hat, dass die App genaue Anweisungen gibt, wie das jeweilige Kameramodell zu bedienen ist. Die App unterstützt nämlich nicht nur Kameras mit WLAN, sondern auch solche mit WLAN und Bluetooth. Letztere, die in diesem Fototipp Thema sind, bieten den neuesten Stand der Technik und den größten Funktionsumfang, etwa Firmwareupdates über die App, eine Hintergrund-Bildübertragung und stromsparendes Geotagging via Bluetooth. Zwar bieten ältere Kameramodelle ohne Bluetooth Geotagging via WLAN an, das verbraucht aber deutlich mehr Strom.

Firmwareupdates

Sofern die Kamera Firmwareupdates via App unterstützt, wird bei jeder Kopplung nach neuen Firmwareupdates gesucht und gegebenenfalls ein direktes Update angeboten. Es lohnt sich also, ab und zu die App zu starten und mit der Kamera zu verbinden. Auch die Änderungen der neuen Firmware lassen sich direkt in der App anzeigen, allerdings nur in Englischer Sprache. Zum Aktualisieren lädt die App die Update-Datei zunächst auf das Smartgerät herunter, von wo aus sie zur Kamera übertragen werden kann. Das funktioniert aber nur, wenn der Akku der Kamera ausreichend vollgeladen ist, hier hat die Sicherheit die höchste Priorität. Ist der Akku voll genug, kann das Update starten und nach kurzer Zeit ist die Kamera auf aktuellem Stand. Ein Computer, manuelles Herunterladen und Kopieren sind also nicht mehr nötig.

Fernauslösung und -Steuerung

Steht die Verbindung, so erscheint ein Auswahlbildschirm mit drei Optionen. Neben der Fernsteuerung mit Live-View kann die App nämlich auch als reiner Funk-Fernauslöser fungieren, die dritte Option dient der Bildübertragung. Wenn Sie die "Live-View-Aufnahme" wählen, wird eine WLAN-Verbindung des Smartgeräts mit der Kamera hergestellt, was einen kurzen Moment dauert. Bei erfolgreicher Verbindung erscheint im oberen Teil der App das Livebild, hier können Sie per Fingertipper den Fokuspunkt wählen. Im unteren Teil können Sie einige Aufnahmeeinstellungen ändern. Je nach Aufnahmemodus sind dies Belichtungszeit, Blende, Belichtungskorrektur, ISO-Empfindlichkeit, Weißabgleich, Blitzmodus, Selbstauslöser und Filmsimulationsmodus. Außerdem können Sie hier auf die Videofunktion umschalten. Das Livebild erscheint mit einer minimalen Verzögerung und bietet sogar eine Belichtungsvorschau, allerdings ohne Histogramm. Die aufgenommenen Bilder landen auf der Speicherkarte der Kamera und nicht automatisch im Smartgerät, es sei denn, die automatische Übertragung ist aktiviert.

Für den Drahtlos-Fernauslöser reicht hingegen die Bluetooth-Verbindung. Die Aufnahmeeinstellungen müssen Sie dabei ganz klassisch an der Kamera vornehmen. Diese Funktion erspart aber den Kauf eines Kabelfernauslösers. Nach Auswahl der Funktion erscheint ein virtueller Fernauslöser mit Auslöseknopf und Hold-Funktion auf dem Smartgerät. Letzteres ersetzt das permanente Festhalten des Auslösers bei Bulb-Langzeitbelichtungen. Statt den virtuellen Auslöser anzutippen ziehen Sie ihn einfach nach oben, um die Belichtung zu beginnen und tippen Sie ihn wieder an, um die Belichtung zu beenden.

Fortsetzung auf Seite 2

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.