Rubriken: Bildpräsentation, Geotagging

Communitywalk – Städte- und Landschaftsfotos "à la carte"

2007-04-09 Die meisten Webgalerien haben einen geradezu "klassischen" Aufbau. Die Fotos sind in Rubriken und Unterrubriken sortiert, anhand von Thumbnails wählt der Betrachter die Bilder aus, die er gerne in einer größeren Version anschauen möchte. Doch gerade Landschafts- und Städtefotos stehen in einem besonderen Zusammenhang mit ihrem Aufnahmeort, dem die klassische Webgalerie nicht gerecht wird. Doch es gibt neue Wege der Bildpräsentation, die Abhilfe schafft.  (Benjamin Kirchheim)

Kartenansicht. So sieht der Besucher die Karte bei angeklicktem Marker [Foto: Benjamin Kirchheim] Der kostenlose Dienst Google-Maps (oder das dazugehörige Programm Google-Earth) dürfte den meisten Lesern bekannt sein. Satelliten- und Luftbilder fast der gesamten Welt ermöglichen es, die Erde aus der Vogelperspektive zu betrachten – je nach Gebiet mit mehr oder weniger aktuellem Material und teilweise mit einer Auflösung, die es erlaubt, einzelne Menschen oder Autos voneinander zu unterscheiden. Dazu gehören auch Straßenkarten, die sich in die Satellitenbilder projizieren lassen, was die Orientierung ungemein verbessert – nicht zu vergessen die gleich mit integrierte Routenberechnung. Was liegt da näher, als diese Karten und Bilder zur Präsentation von Fotos bzw. dem Aufbau einer privaten oder öffentlichen Webgalerie zu nutzen. Mittels Markern können die Fotos so direkt mit ihrem Aufnahmestandort in Verbindung gebracht werden. Bei einzelnen Fotos macht das wenig Sinn, aber sobald mehrere in einem begrenzten Raum aufgenommene Fotos – und das können auch Hunderte sein – ins Spiel kommen, wird es interessant. So können z. B. die Fotos eines Städteurlaubs genutzt werden, um dem Besucher der Galerie die Stadt näher zu bringen – die Fotos stehen dann in direktem Kontext zum Satellitenbild. Auch Stadtführer und andere Anwendungen sind denkbar. Dank Google-Maps Fähigkeiten kann auch gleich der Anfahrtsweg zum Aufnahmeort eines Fotos berechnet werden.

Fotoansicht. Vergrößerung eines Fotos [Foto: Benjamin Kirchheim] Ein spezialisierter (englischsprachiger) Dienst, der diese Art von Galerie unterstützt, ist Communitywalk. Der Dienst ist in der kostenlosen Version werbefinanziert, aber gegen Bezahlung auch werbefrei zu haben. Nach dem Anlegen eines neuen Benutzerkontos können eigene Karten angelegt werden. Diese erhalten eine Nummer, können aber auch über eine Wunsch-Kurz-URL erreichbar gemacht werden, wie dies bei der Beispielkarte (siehe weiterführende Links) geschehen ist. Übrigens gibt es auch spezielle Versionen zur Einbindung in eigene Webseiten oder Blogs. Die Karte kann mit Titel und Beschreibung versehen werden, außerdem muss ein Startpunkt incl. Vergrößerungsstufe festgelegt werden. Bei einer größeren Anzahl an Fotos empfiehlt es sich, diese in Kategorien zu ordnen. Jeder Kategorie steht dabei ein eigener Name, eine eigene Farbe und ggf. ein eigenes Symbol zur Verfügung.

Um Fotos mit der Karte zu verknüpfen, müssen neue Marker gesetzt werden. Beim Anlegen eines Markers muss man diesen einer Kategorie zuordnen, was gleichzeitig sein Aussehen (Farbe, Symbol) festlegt. Jeder Marker hat einen eigenen Titel und eine eigene Beschreibung – und eigene Fotos. Die Fotos selber können entweder auf eigenem Webspace liegen, dann gibt man nur die URL an, oder man lädt sie bei Communitywalk hoch. Die Fotos selber kann man auch noch mit einer Beschreibung und einem Titel Übersicht der eigenen Karten bei Communitywalk [Foto: Benjamin Kirchheim] versehen. Eines der Fotos kann als Titelbild für die Listenansicht der Marker dienen. Von den Fotos selber werden – ganz klassisch – verkleinerte Versionen als Thumbnails abgelegt, so dass der Betrachter sich dann aussuchen kann, welches Foto er in Großansicht anschauen möchte.

Die Marker werden nicht nur in der Karte angezeigt, sondern auch in Listenansichten. Hierbei stehen verschiedene zur Auswahl, die aktivier- und deaktivierbar sind. So kann man die Marker nach Kategorien oder z. B. alphabetisch sortiert anzeigen lassen. Die Listenansicht umfasst den Marker (inkl. Nummer), den Titel, den Anfang der Beschreibung sowie ein Thumbnail eines Fotos. So hat man die Möglichkeit, die Marker entweder in der Liste oder direkt auf der Karte anzuklicken, um die gesamte Beschreibung und alle Fotos betrachten zu können. Die einzelnen Marker bieten auch optionale Zusatzinformationen wie z. B. Adresse, Telefon oder Anfahrtsweg, der von einem beliebigen, vom Besucher gewählten Startpunkt errechnet wird.

Berechtigungseinstellungen einer Karte bei Communitywalk [Foto: Benjamin Kirchheim] Communitywalk ist nicht nur ein Dienst für kartengestützte Galerien, sondern auch eine Community. Es kann festgelegt werden, ob die angelegten Karten öffentlich publiziert werden, was bedeutet, dass auch Suchmaschinen sie indizieren, ferner, ob sie nur derart öffentlich sind, dass Freunde und Bekannte (die Community) darauf zugreifen können, die die Adresse kennen, oder ob sie rein privat sind – man sie also nur selber im eingeloggten Zustand sehen kann. Außerdem gibt es eine (abschaltbare) Kommentarfunktion sowohl für die Karte selber als auch für die einzelnen Marker – optional kann die Kommentarfunktion auch nur für eingeloggte Mitglieder frei geschaltet sein. So kann man z. B. Rückmeldungen zu den Fotos bekommen. Eine weitere optionale Funktion erlaubt es, dass andere Communitywalk-Mitglieder in den angelegten Karten weitere Orte hinzufügen können, so dass einer gemeinsamen Gestaltung nichts im Wege steht – dabei kann man sogar erlauben, dass die selbst angelegten Marker von anderen editiert werden können.

Einziger Wermutstropfen: Communitywalk ist rein englischsprachig, so dass ein paar Grundkenntnisse unbedingt erforderlich sind, um die Seite bedienen zu können bzw. die Anleitungen zu verstehen, falls eine Funktion nicht selbsterklärend ist. Immerhin lassen sich die Galerien selbst teilweise eindeutschen, so dass sie für Besucher ohne Englischkenntnisse bedienbar sein sollten. Ein Besuch bei Communitywalk lohnt sich auch, wenn man selber keine Karten anlegen möchte. So kann man sich z. B. vor einem Urlaub ein paar Fotos vom Urlaubsort ansehen.

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Autor

Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.