Rubrik: Sonstige Tipps

Alte Juwelen – Analoge Objektive an DSLRs Teil 4 (Konica Minolta)

2005-09-19 In Fortsetzung dieser Fototipp-Reihe, welche sich mit den Anschlussmöglichkeiten von alten Objektiven an modernen DSLR-Kameras befasst, soll in diesem vierten Teil näher untersucht werden, welche Möglichkeiten die DSLR-Modelle Dynax 5D und Dynax 7D von Konica Minolta hierzu bieten.  (Bernd Jaeger)

Konica Minolta Dynax 7D mit montiertem M42 Adapter [Foto: MediaNord]Die Konica-Minolta Dynax 7D hat wegen des mit der AS-Technik (Anti-Shake) ausgestatteten Sensors auf dem Markt ein Alleinstellungsmerkmal, welches nun auch das erst unlängst vorgestellte "Einsteigermodell" Dynax 5D aufweist. Daher interessiert es sicher auch, ob man – unabhängig von diesem interessanten Sachverhalt – zusätzlich auch noch preiswert zu erwerbende alte Objektive (siehe weiterführende Links unten) an diese Kameras anschließen kann.

Was den mechanischen Anschluss von M42-Objektiven angeht, so steht diesem nach Kauf eines im Handel für rund 30 EUR zu erwerbenden M42-Adapters nichts im Wege. Der Adapter hat keine optischen Ausgleichslinsen, da das Auflagemaß identisch ist, und somit keine Qualitätseinbußen beim Einsatz dieser Objektive zu befürchten sind. Die Unendlich-Einstellung der Objektive bleibt erhalten. Man sollte auch hier wieder darauf achten, dass die zu verwendenden M42-Objektive eine manuelle "A-M"-Umstellung anbieten, da der Adapter den Blendenstift der M42-Objektive nicht zur Abblendung niederdrücken kann.

Konica Minolta Dynax 7D mit montiertem M42 Adapter und M42 Teleobjektiv [Foto: MediaNord]Das Anschließen von älteren Minolta MD-Objektiven (oder noch früheren) aus der manuellen Ära von Minolta (SLR-Kameras ohne Autofocus) ist dagegen nicht möglich; ein entsprechender handelsüblicher Adapter zum Ausgleich der gänzlich unterschiedlichen Bajonette sowie Auflagemaße ist dem Autor jedenfalls nicht bekannt. Gerade der sehr gute Prismensucher der Dynax 7D erleichtert dabei das notwendige manuelle Scharfstellen; es gibt außerdem auch noch die Möglichkeit, die Mattscheiben im Sucher auszutauschen, was allerdings nur vom Herstellerservice ausgeführt werden kann. Leider gibt es außer der rein optischen Schärfekontrolle auf der Mattscheibe des Suchers keine Hilfsmittel für die manuelle Scharfstellung (z. B. aufleuchtende Dioden o. ä.) – was allerdings wegen des wirklich guten Suchers bei der Konica Minolta Dynax 7D noch am ehesten zu verschmerzen ist. Hier hilft auch noch ein weit reichender Verstellbereich der Dioptrien bei Fehlsichtigkeit, so dass auch noch eine sehr gute Feinjustierung vorgenommen werden kann. Wird an der Kamera der "A-Modus" vorgewählt, so erfolgt kameraseitig eine zuverlässige Belichtungsmessung (automatische Erzeugung der zu der am Objektiv eingestellten Blende passende Belichtungszeit = Zeitautomatik). Anzumerken sei noch, dass man die Kamera beim Anschluss von adaptierten M42-Objektiven im Usermenü auf "Auslösesperre AUS" einstellen muss, da sonst ein Auslösen nicht möglich ist.

Konica Minolta Dynax 7D mit montiertem M42 Adapter [Foto: MediaNord]Eine bislang nicht endgültig geklärte Frage ist, ob der AS (Bildstabilisator) der Kamera auch beim Anschluss von derart adaptierten M42-Objektiven Wirkung zeigt. Nach diversen Tests des Autors entstand der Eindruck, dass eine gewisse (positive) Bild stabilisierende Wirkung durchaus zu beobachten ist. Das bedeutet aber noch nicht, dass es wegen der fehlenden elektronischen Datenübermittlungen zwischen Objektiv und Kameragehäuse im Extremfall ggf. auch zu einer falschen Reaktion des beweglichen Sensors führen könnte. Wer hier ganz auf "Nummer Sicher" gehen will, kann ja in jedem Fall den "AS" an der Kamera für diese Einsätze ausschalten. Im praktischen Betrieb war hier allerdings bislang keine Fehlfunktion (falsches Arbeiten des AS) festzustellen. Außerdem wird seitens Konica Minolta Deutschland selbst eine eingeschränkte Funktion des AS (mangels Übermittlung von Brennweite und Fokus an die Kamera) beim Einsatz von derartigen Objektiven eingeräumt. Auch insoweit avanciert gerade die Dynax 5D mit ihrem günstigen Preis-/Leistungsverhältnis zu einer sehr universellen Kamera innerhalb ihrer Klasse.

Wie auch von Lesern zu erfahren war, kann es bei einigen Objektiven vorkommen, dass die Kamera bereits nach der ersten Aufnahme abschaltet und sich erst nach Abnehmen des Objektivs wieder in Betrieb nehmen lässt. Dieser Sachverhalt liegt darin begründet, dass in Einzelfällen wohl der Abstand zwischen dem Adapter (der Dicke der Objektivauflagefläche am Adapter) und dem Objektiv ca. 0,5 mm zu gering ist; was wohl auch vom Hersteller des Adapters abhängig ist. Hier kann man sich mit einem Distanzring von 0,5 mm Stärke behelfen (dieser kann ggf. selbst aus stabiler Pappe gefertigt werden). Da hierdurch eine geringe "Auszugsverlängerung" (ähnlich wie bei einem Zwischenring) verursacht wird, kann es möglich sein, dass zumindest bei großen Blendenwerten nicht mehr bis "Unendlich" fokussiert werden kann. Nach den Feststellungen des Autors sind jedoch von diesem "Problem" nur sehr wenige Objektive zumindest an dem für die Tests eingesetzten Adapter der Marke KOOD betroffen.

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